Inflammare - In Memory Of

inflammare_in_memoy_of.jpg1997 traf eine Meute zusammen, die sich den Namen INFLAMMARE gab. Sie waren mutig und kreuzten Death - , Black - und Powermetal. Einige Gigs wurden gespielt, doch es kam zu keiner Veröffentlichung, doch nun, 13 Jahre später, nach einigen Besetzungswechseln und sonstigen Problemen kehrt die Truppe um die Gründungsmitglieder Martin (Bass) und Daniel (Drums) zurück und schafft es tatsächlich uns ihren ersten Longplayer zu kredenzen. Das Ding hört auf den Namen “In Memory Of” und knüpft nahtlos dort an, wo die Truppe damals aufgehört hat.

Los geht’s mit dem epischen Opener “Shadowlands”, der seinem Namen alle Ehre macht und düster , doch gleichzeitig kräftig nach vorne treibend klingt. Majestätischer Chorus trifft auf Raserei, versehen mit schönen Melodien.
“Prelude To Winter” kommt verspielter, aber kaum weniger aggressiv daher und gefällt mit teilweise schwarzmetallischen Melodiebögen. Sehr stimmungsvoll! Nach der Einführung in den Winter gibt’s mit dem nach der kalten Jahreszeit benannten Track einen auf die zwölf. Zu Anfang klingen die Gitarren powermetallisch, doch dieses Stück trifft dich wie ein Schneeball mitten ins Gesicht!

“Horde Of Darkness” packt einen erneut durch die gelungene Mischung aus Gekeife und erhabenen Gitarrenmelodien. Das Gitarrensolo ist übrigens auch sehr stark! Überraschend melodisch, meist langsam und rockig beginnt “Nebel”, eine untypische Nummer, die jedoch trotzdem gefällt. Dieser Song hat zwar nichts von der Kälte der anderen Tracks, doch er bringt eine erhabene, fast schon romantische Stimmung mit. Ein echter Truemetal Hammer saust mit “Glory In Battle” auf uns nieder; aggressiver Gesang kombiniert mit MANOWAR - Riffing und mitgröhlbarem Chorus. Geil! Das Introgequietsche vom folgenden “Meaning Of Live” klingt etwas zu strange, doch dann gewinnt das Stück ordentlich an Fahrt und fetzt flott los, bevor gegen Ende mächtige Choralgesänge zum Einsatz kommen.
“Deathbringer” rifft powervoll und mit coolen Breaks versehen in Richtung Walhalla! Mit einem Donnergrollen endet dieser starke Song, der Thor und den restlichen Göttern Asgards gerecht wird. Seinen Abschluss findet das Album mit dem nur von Akustikgitarren getragenen “Reise Ins Nichts”, einem Stück, dass nicht wirklich schlecht, aber auch nicht besonders toll ist. Meiner Meinung nach ein Lückenfüller, der eigentlich unnötig ist, doch wenn er schon auf dem Album drauf ist, irgendwo in die Mitte sollte und nicht ans Ende. Da gehört eher ein heftiges E - Gitarren - Gewitter als Rausschmeisser hin! Ungefähr sieben Minuten nach dem eigentlichen letzten Song ertönt noch einmal ein von schlechtem Gruppengesang und Chorälen geprägtes Teil, das ich jedoch nicht als Song bezeichnen würde…

INFLAMMARE liefern mit “In Memory Of”, einen Longplayer ab, den man nicht gerade jede Woche zu hören bekommt. Vielleicht ist die besondere Mischung aus Black - , melodischem Death -, Thrash - und Power / Truemetal nicht Jedermanns Sache, doch eins muss man den Jungs lassen: die Kombination funktioniert. Sie ballern teilweise ordentlich los, meist mit schwarzmetallischem oder thrashigem Gekeife, bauen aber auch eine gehörige Portion MANOWAR - Melodien und epische Songparts ein. Hätte mir jemand diesen außergewöhnlichen Stil beschrieben, hätte ich nicht gedacht, das daraus ein einheitliches, zusammenpassendes Klangbild entsteht, doch diese Musik verleitet dazu, den nordischen Kampfgeist in Gedanken zu erwecken. Kraftvoll, aggressiv, roh und doch heroisch… so lässt sich die Musik der Norddeutschen Krieger ganz gut beschreiben. Es gibt am Songmaterial eigentlich kaum was auszusetzen, denn es ist fast durchweg gleich stark, jedoch komme ich jetzt zum größten Manko des Longplayers: der Sound!

Die Produktion der Platte ist echt nicht das Gelbe vom Ei. Der Sound plätschert total kraftlos daher, obwohl die Songs an sich Power haben. Und dann die häufigen Quietscher beim Rutschen auf dem Griffbrett der Gitarre! Grausam! Leider schränkt das alles den Hörgenuss doch sehr stark ein, wodurch eine bessere Gesamtnote flöten geht… (Kevin)


Bewertung: 7 / 10

Anzahl der Songs: 9
Spielzeit: 45:03 min
Label: Eigenproduktion
Veröfftentlichungstermin: 15.03.2010

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