Mark Sweeney - All In

marksweeney_allin.jpgEs gibt Alben, die die Welt braucht, und dann gibt es „All In“, das zweite Soloalbum von MARK SWEENEY. So in etwa lautet mein Fazit über dieses Album des hauptamtlich bei den Schweizer Hardrockern von CRYSTAL BALL singenden Schönlings. Ein Solooutput von einem Mitglied von CRYSTAL BALL, im Prinzip schrillen da schon die Alarmglocken, denn trotz Deals bei Nuclear Blast waren die Alben, die mir bekannt sind („Virtual Empire“, „Hellvetia“, „Timewalker“) eher austauschbare Kost. Im Prinzip waren CRYSTAL BALL immer nur eine Band von vielen und Sweeney auch immer nur ein Sänger, der nicht so wirklich aus der Masse herausstechen wollte. Aber dass er es auf seinem zweiten Soloalbum schafft, die „Qualität“ seiner Hauptband um ein vielfaches zu unterbieten, das verblüfft schon.

Ein Grund, nein der Hauptgrund, dafür ist, dass „All In“ über weite Strecken nur ein seichtes Pop/Rockalbum ohne jegliche Ecken und Kanten geworden ist. Einige der 12 Songs wie „Line Of Fire“, „Gimme A Sign“ (einer der besseren Songs) mögen ganz gut ins Ohr gehen, aber spätestens fünf Minuten später sind sie auf der anderen Seite schon wieder draußen. Und Songs wie „Still Alive“ oder „Leave It All Behind“ sind einfach nur furchtbar kitschig und sie zu hören, sich mit ihnen zu beschäftigen und über sie zu schreiben ist einfach Zeitverschwendung. Ganz zu schweigen von „Sinner“, ich hab selten in letzter Zeit etwas Schwülstigeres gehört. Oder „Another Day“. Mein Gott, wieviele großartige Songs gibt es mit diesem Titel? Die von ARMORED SAINT, DREAM THEATER und PARADISE LOST fallen mir da spontan ein, das hier gehört nicht dazu.
 
Gäb's auf „All In“ nicht zwei halbwegs brauchbare Songs in der ersten Hälfte und gegen Ende hin noch mal zwei bis drei Gute wie „Too Late“, die gar nicht ins Konzept passende Power Metal Nummer „Demons“ (mit Jörg Michael und Stefan Kaufmann als Unterstützung) oder das Duett mit Robin Beck ("Moments"), wenn auch eine weitere von gefühlten 10 Balladen auf diesem Album, „All In“ würde noch nicht mal eine Hand voll an Punkten zusammenbekommen. Wobei ich für dieses ultramiese „Pokercover“ eigentlich noch mal einen Punkt abziehen müsste.  

Genug gesagt, es wird dieses Jahr mit Sicherheit hunderte Rockplatten geben, die besser sind all „All In“. Nur geeignet für Leute, die Geld und Zeit im Überfluss haben! (Maik)


Bewertung: 5 / 10

Anzahl der Songs: 12
Spielzeit: 47:30 min
Label: Pie Music
Veröffentlichungstermin: 28.05.2010 

Kategorie: CD-Reviews