Nhorizon - Skydancers

nhorizon_skydancers.jpgWer beim Stiefelland und Metal an epische Songstrukturen und dezente Anleihen an die große Opernvergangenheit Italiens denkt liegt bei NHORIZON nicht gerade falsch. Vor sechs Jahren von Gitarrist Massimo Castri und Keyboarder Fabrizio Muratori gegründet versuchte man sich zwar zuerst an instrumentalen Songs, doch mit der Verpflichtung von Sänger Lorenzo Ticci nahm das Stilgewand Gestalt an. Nach der Promo „Oneiric Dreams“ vor zwei Jahren ist „Skydancers“ nun das offizielle Debüt des Fünfers.

Schon mit dem tastenschwangeren Intro „Into The Night“ zeigt man an wohin die Reise musikalisch geht, nämlich zu wuchtigen, bombastischen Arrangements. Damit steigt man dann in den schnellen Quasi-Titelsong ein, wobei einem natürlich sofort ein Name in den Sinn kommt, nämlich RHAPSODY (OF FIRE). Die bestimmen anscheinend mehr ein Jahrzehnt nach ihrem Debüt die Ausrichtung in ihrer Heimat.

Ähnlich wie bei den großen Vorbildern wimmelt es auch bei NHORIZON nur so von Soloeinlagen, bei denen sich die Bandgründer in Szene setzen ohne dabei die Songs kaputt zu dudeln. Die sechs Saiten und die Synths geben dabei stets den Stab weiter, um ihn nach der nächsten Runde wieder zu übernehmen. Vor allem beim DoppelBass-getriebenen Instrumental „Heaven´s War“ legen die beiden mächtig los.
Ebenfalls sehr typisch ist auch der hohe und melodische Gesang, wobei Ticci nicht ganz die Leichtigkeit von Fabio Leone besitzt. Dafür versucht er sich in einigen Songs wie dem rockigen, von einem Piano beflügelten „Surfing Time“ und der Halbballade „Remember You“ an hohen Schreien. Dabei erreicht er weder die schwindelerregende Intensität eines Halford noch vermag er diesen genügend Emotionalität zu geben.
Darüber hinaus finden sich noch ein paar proggige Anleihen wie im an CONCEPTION erinnernden „The Choice“, in dem sich akzentuierte Riffs über flirrende Key-Wände legen. Am Ende haut man beim dramatischen „Ancient Way“ noch ein paar Klassik-Anklänge raus, die den Song zu einem der verspieltesten machen.

Doch wirklich innovativ ist man dabei leider nie, vieles klingt eben doch zu oft gehört, besitzt nur wenig eigenen Charakter. Auch wenn man bemüht ist eine Linie zu finden, die Vorbilder lassen sich nicht leugnen und auch sonst mangelt es an wirklich zündenden Ideen, auch wenn die Melodien durchaus ansprechen. Die Produktion könnte ebenfalls ein wenig mehr Power vertragen, vor allem die Drums von Alessandro Brandi kommen zu dünn daher. Für Anhänger des Genres eine durchaus interessante Sache, alle, die mit dem „Italian way of Powermetal“ nichts anfangen können sollten einen Bogen darum machen. (Pfälzer)

Bewertung: 5,5 / 10

Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 40:54 min
Label: My Kingdom Music
Veröffentlichungstermin: 16.11.2009

 

Kategorie: CD-Reviews