Excruciation - [T]horns

excruciation_-_thorns.jpgSeit gut 25 Jahren gibt es die schweizer Doom Metal Band EXCRUCIATION. Durch zahlreiche Beiträge zu allen möglichen Compilations und diverse kleinere Releases, die allesamt auf eine außerordentlich positive Resonanz stießen, machte die Kombo auf sich aufmerksam. Leider hielt sich die Zahl der veröffentlichten Full-Lenth-Alben derartig in Grenzen, dass der Große Erfolg bis jetzt leider ausblieb.
Mit ihrem neusten Lebenszeichen „[t]horns“ wollen die Jungs das aber ändern, indem sie aller Welt zeigen, was dabei herauskommt, wenn man sechs schweizer Perfektionisten für ein viertel Jahrhundert zusammenarbeiten lässt. Tatsächlich überzeugt das Album sehr in seiner Qualität, aber ist das auch genug für eine Band, die es schon so lange gibt?

Die Lieder auf „[t]horns“ sind allesamt traurig und melancholisch. Untermalt durch einen Gesang, den man als wohl am besten als weinendes Schreien beschreiben kann, entsteht eine wunderbar finstere Atmosphäre. Wie aus einem Guss ertönen die Songs, welche zwar durchschnittlich „nur“ fünf Minuten lang sind, dennoch aber durch absolut durchstrukturierte Komposition überzeugen.

Musikalisch sind EXCRUCIATION eine der harmonierendsten Kombos, die ich in letzter Zeit hören durfte. Jedes Instrument baut auf einem anderen auf. Besonders interessant ist die Kooperation zwischen Schlagzeuger und Basser. Der Schlagzeuger reizt seine ganze Fähigkeit mit virtuoser Variierfreudigkeit aus, indem er selbst die trivialsten Rhythmen mit interessanten Facetten ausschmückt. Zusammen mit dem Bass kombiniert merkt man beim Hören gar nicht, wie Die Songs von Doublebasspassagen in langsame Doompassagen übergehen.
Drei Gitarristen sind es, die für die Melodien sorgen. Dabei spielt der erste vermutlich die ganze Zeit den mantraartigen Hauptriff, während der zweite für Soli und Refrains zuständig ist und der dritte dafür sorgt, dass die Übergänge so sauber über die Bühne gehen, dass auch die Melodiensektion wie aus einem Guss klingt.
Doch leider hat das Album auch einige Schwachpunkte. Stellenweise ist der Gesang durch einen Stimmenverzerrer modifiziert worden, was sich einfach nicht gut in das musikalische Konzept eingliedert. Auch diverse rhythmische Spielereien Seitens des Vokalisten sind manchmal einfach nur dürftig.

Mit „[t]horns“ haben die Schweizer der Doom Welt gezeigt, wie das Verhältnis Qualität zu Quantität zu stehen hat. Mit durchschnittlich gerade mal fünf Minuten pro Lied demonstrieren sie auch eindrücklich, dass ein Doom Metal Song, der alle Facetten und Kompositorisches Potential vollkommen ausschöpft, nicht unbedingt eine viertel Stunde lang sein muss.
Für alle Doom Metalheads ist „[t]horns“ ein Pflichtkauf. Allen anderen sei gesagt, sie sollten sich EXCRUCIATION zumindest einmal in Ruhe anhören, denn vielleicht wird sich deren Meinung zum Doom Metal dadurch drastisch ändern. (Jannick)


Bewertung: 8 / 10

Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 51:54
Label: Non Stop Records
Veröffentlichungstermin: 30.10.2009

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