James Christian feiert Jubiläum - just vor zehn Jahren hat der eigentliche HOUSE OF LORDS-Sänger sein erstes Solo-Album "Rude Awakening" veröffentlicht. Nachdem es seither etwas ruhiger um Mr. Christian und die aufgelösten HOUSE OF LORDS wurde, ist 2004 das Jahr des Comebacks - im März gab es mit "The Power And The Myth" eine hervorragende Melodic-Rock-Scheibe der Lords und nun ist James Christian auch wieder mit einem Solo-Album am Start.
Auf "Meet The Man" gibt er elf Stücke zum Besten die ebenfalls perfekt in die Kategorie "Melodic-Rock" passen und nicht zuletzt auf Grund der Tatsache, dass einige Songs von den HOUSE OF LORDS-Kollegen (Chuck Wright, Lanny Cordola) geschrieben wurden, zunächst den Eindruck erwecken, hier würden ein paar übrig gebliebene Tracks verwertet.
Instrumentell wird Mr. Christian größtenteils von der Frontiers- Haus- und Hof-Band begleitet, so ist beispielsweise wieder einmal JM Scattolin als Gitarrist dabei - und produziert wurde das Ganze ebenfalls vom Frontiers-Veteran Fabrizio Grossi (VERTIGO, FROM THE INSIDE, etc. etc.).

Direkt der Opener "After The Love Has Gone" zeigt die Qualitäten des Sängers - zudem ist der Track optimal auf die ausdrucksstarke und entfernt an Bryan Adams erinnernde Stimme zugeschnitten und geht angenehm rockig ins Ohr.
Mit "Know You In The Dark" folgt eine sehr riff- und gitarrenlastige Rocknummer, bei der Christian sich sogar noch ein wenig steigern kann - und sogar bei der absoluten Schmalzballade "Surrender Your Love" (die erst gegen Ende ein wenig aus der Reserve kommt) sorgt die Stimme zumindest dafür, dass der Track nicht völlig durchfällt.
Etwas befremdlich beginnt der Titeltrack "Meet The Man", entwickelt sich aber recht bald zu einer monumentalen, wenngleich weitgehend ruhigen Nummer - und Christian zeigt ein weiteres Mal seine Wandlungsfähigkeit bis hin zum aggressiven Shouting.
Zur Entspannung werden dem Hörer danach aber auch mit "End Of Time" und "Love Looked Into My Life" direkt gleich zwei Balladen vor dem Herrn präsentiert, die dieses Mal doch etwas seicht geraten sind - wenngleich die angenehme Stimme von James Christian mitunter doch vor dem Weiterschalten bewahren könnte.
Wieder rockiger zu Werke gehen die Jungs mit dem straighten "Leave Well Enough Alone" das sich direkt in die Gehörgänge frisst und auch das nachfolgende "Strong Enough" weiß nicht zuletzt durch den treibenden Rhythmus zu überzeugen.
Kaum hat man sich an das leicht gehobene Tempo gewöhnt - schaltet "You Should Be Blue" wieder herunter, bleibt aber erfreulicherweise knapp vor dem Prädikat "sehr seicht".
Das kompositorische kleine Meisterwerk "Circle Of Tears" verbucht eine Menge Punkte - da passt sogar die Akustik-nummer "Hold Back The Night" als Abschluss noch ganz gut zu.

Das Soloalbum hat seine Berechtigung auch neben den wiedererweckten HOUSE OF LORDS.
Ohne Frage ist James Christian ein großer Lichtblick in der Sangeszunft - er beherrscht sein Fach, hat zudem eine sehr charismatische Stimme - und sofern die Songs nicht allzu seicht geraten, weiß "Meet The Man" sehr wohl zu überzeugen - leider sind der sehr seichten Songs vier Stück auf dem Album und das ist für eine Topnote dann doch etwas viel. Ein wenig mehr Rock darf's beim nächsten Mal gerne sein, daher hier "nur": 7,0 / 10 Punkte.

Anspieltipps: "After The Love Has Gone", "Meet The Man", "Circle Of Tears" (Naglagor)

Bewertung: 7,0 / 10



Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 52:18 min
Label: Frontiers Records
Veröffentlichungstermin: 18.10.2004
Submit to FacebookSubmit to Twitter
Anmelden

Neckbreaker auf Facebook

nb recruiting 2015

nb forum 2015

nb gallery 2015