salem_-_playing_god_and_other_short_stories_artwork.jpgWenn ich jetzt anfange von einer israelischen Band zu reden, denken wohl viele von euch an die mittlerweile öfter in der Presse auftauchenden und hochgelobten ORPHANED LAND, welche auch von mir eine gute Kritik für ihr neuestes Werk erhielten (Review hier). Doch selbstverständlich sind sie nicht die einzige israelische Band. SALEM stammen ebenfalls aus dem nahen Osten, sind aber schon deutlich länger im Geschäft. Gegründet wurde die Formation bereits 1985 und nach zwei Demoveröffentlichungen wurde damals auch ein deutsches Label (Morbid Records) auf die Herren aufmerksam.  Mit „Playing God And Other Short Stories“ veröffentlichen SALEM mittlerweile ihr siebtes Full-Length Album und wir wollen uns doch einmal anhören was dieses Stück israelischen Todesbleis so zu bieten hat...

Abgesehen davon, dass die zwei oben genannten Bands aus dem selben Land kommen, haben die beiden aber auch schon nichts mehr gemein. Die Musikrichtung die SALEM einschlägt ist nämlich eine ganz andere. Überwiegend wäre es wohl am besten als Deathmetal kategorisiert, jedoch trifft es das bei weitem nicht ganz. Es handelt sich hierbei weder um den typischen schwedischen angehauchten Death, noch um das US Prügeldeathkaliber. Eher könnte man das ganze schon als eigene Interpretation und eigenem Spielraum für Experimentierfreudigkeit bezeichnen. Innerhalb derer legt SALEM auf dem neuesten Streich „Playing God And Other Short Stories“ enorm viel Wert auf die Drums. Sie dominieren die Songs sehr stark und präsentieren sich von abwechslungsreicher und schon fast progressiver Seite.

Die gute, aber zunächst relativ uneingängliche Struktur wird gleich in dem ersten Song „Drums Of The Dead I“ deutlich. Nach kurzer Introtrommelei melden sich harte Gitarrenriffs zu Wort, welche durch die Drums ihre wahrliche Intensität bekommen. Immer wieder setzt die Doublebass wunderbare Akzente und Schlagzeuger Nir N weiß absolut zu fesseln und seine Bandkollegen an den Seiteninstrumenten in die richtige Richtung zu führen und zu unterstützen. Der Gesang von Frontsau Ze´ev T weiß leider nicht so wirklich zu überzeugen. In keifender Manier schleppt er sich durch den Song und fügt zu dem sonst komplett innovativen Track einen schon fast nervigen Monotoncharakter hinzu. Glücklicherweise ist seine Stimme nicht die einzige, die den Song gesangstechnisch bestückt. Gerade in den orientalisch angehauchten Passagen haben sich SALEM von Frauengesang unterstützen lassen.

Während „Drums Of The Dead II“ und „The Priviliged Dead“ in der gleichen innovativen Art und Weise in der Lage sind absolut Spaß zu machen, kommt mit dem BOB MARLEY Cover „Exodus“ in der eigenen Deathmetalinterpretation wieder zusätzliche Abwechslung in das Album herein. Die Idee und die Umsetzung mögen vielleicht ganz nett sein, jedoch bietet dieser Track nicht die Selbe Innovation wie die vorangegangenen Songs und verfällt eher dem Monotoncharakter.

Der Rest von „Playing God And Other Short Stories“ ist dann auch leider nicht mehr in der enorm hohen Qualität der ersten Songs gehalten. Nach kurzer Zeit wirken die restlichen Tracks ziemlich fade und auch der Gesang von Ze´ev wird nach meiner Meinung immer schlechter und nerviger. Die zu Beginn fesselnden Begleitmelodien sind wie weggeblasen und auch die Innovation musste der Monotonie weichen. Wirklich sehr schade, denn der Start des Silberlings klang mehr als nur viel versprechend, endete aber dann schließlich in Wiederholungen und uninspirierten Riffs, die schlicht und ergreifend nicht mehr zu fesseln wussten. (Sebastian)


Bewertung: 6,5 / 10

Anzahl der Songs: 12
Spielzeit: 47:40
Label: Pulverised Records
Veröffentlichungsdatum: 26.04.2010

Submit to FacebookSubmit to Twitter
Anmelden

Neckbreaker auf Facebook

nb recruiting 2015

nb forum 2015

nb gallery 2015