crashdiet_-_generation_wild_2010.jpgEines muss man CRASHDIET wohlwollend attestieren, auch wenn man mit dem guten alten Sleaze/Glam nichts anfangen kann – die Band hat ein beachtliches Durchhaltevermögen und ist durch nichts unterzukriegen. Sie verbraten ähnlich schnell Sänger wie ANNIHILATOR, der erste (Dave Lepard) beging sogar kurz nach dem großartigen Debüt Selbstmord. Aber können sie auch auf ihrem dritten Album mit Sänger Nummero 3 und neuem Label im Rücken wieder Qualität abliefern oder führt die fehlende Stabilität im Bandgefüge zu Verschleißerscheinungen?

Yes, they can. Der neue Mann am Mikro hört auf den Namen Simon Cruz und ist seinen Vorgängern stimmlich nicht unähnlich, so dass der erneute Wechsel der Frontmannposition erstaunlicherweise gar nicht groß auffällt. Er klingt bei härteren Passagen aggressiver als sein Vorgänger H. Olliver Twisted auf dem letzten Album „The Unattractive Revoltion“, aber das steht der Band hervorragend zu Gesicht. Nebenbei sind die Stockholmer auch noch musikalisch gewachsen, „Generation Wild“ wirkt einen Tacken durchdachter und strukturierter als seine Vorgänger. Einige der Songs, wie der vorab ausgekoppelte Titelsong oder das balladeske „Save Her“, lassen sogar Erinnerungen an Stadionrockzeiten wach werden, die DEF LEPPARDesken „Harmoniechöre“ tun ihr übriges. CRASHDIET zeigen sich auf ihrem neuen Rundling aber keineswegs zahnlos, auch wenn die Unbekümmertheit und rohe Energie, die das Debüt „Rest In Sleaze“ ausgezeichnet haben, zugunsten eines reiferen Songwritings etwas gewichen sind. Der Großteil der Trakks [sic] ist wunderbar bangkompatibel, „Rebel“ und „Native Nature“ z.B. sollten in kürze für fliegende Haarspraymatten sorgen. Dabei schaffen sie immer den Spagat ihren 80er-Heroen zu huldigen, ohne dabei angestaubt oder kitschig zu klingen. CRASHDIET haben dabei in erster Linie ein bemerkenswertes Gespür für eingängige Melodien, Fans der ersten beiden Alben werden auch auf der neuen CD wieder einige Faves für sich entdecken können und live sollten die neuen Songs sogar noch besser funktionieren als auf Konserve.

In jedem Fall wird es einen Heidenspaß machen bei endlich anständigem Wetter mit „Generation Wild“ als Soundtrack durch die Botanik zu brettern. Genau wie ihr Genre sind die Sleazer einfach nicht tot zu kriegen, und das ist gut so – eingängigen, zeitlosen Hard Rock mit Arschtrittfaktor kann man schließlich nie genug haben. (Devy)


Bewertung: 8,5 / 10

Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 40:22 min
Label: Frontiers Records
Veröffentlichungstermin: 23.04.2010

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