Triptykon - Eparistera Daimones

triptykon_eparistera_daimones.jpg Ein weiteres Mal wird die Fangemeinde von CELTIC FROST auf eine harte Probe gestellt: sie müssen jetzt nämlich akzeptieren, dass ihre Lieblingsband schon wieder unter einem anderen Namen agiert. Wie einst aus HELLHAMMER die Band CELTIC FROST entstand, entsteht nun aus CELTIC FROST die Band TRIPTYKON. Die Besetzung wurde zwar, bis auf Tom Gabriel Fischer, einmal ordentlich ausgewechselt, aber die neuen Bandmitglieder sind wirklich sehr vielversprechend: V. Santura, ein Gitarrist von DARK FORTRESS, und Norman Lonhard, der ehemalige Drummer von FEAR MY THOUGHTS. Auch ein weibliches Mitglied, Slajh, findet ihren Platz als Basserin. 

Die Zusammensetzung dieses „Patchwork-Gefüges“ ist ja durchaus interessant. Tom Gabriel Fischer, der wohl als einer der Mitbegründer des Black Metals zählen dürfte, trifft auf junge, aufstrebende Musiker, die eben jene Szene heute prägen. Insbesondere der Kontrast zwischen Old-School Black Metal und dem neueren, progressiveren Schwarzmetalls könnte sich ja als sehr harmonierend erweisen. Doch spätestens nach dem zweiten Lied des Debüts unter TRIPTYKON „Eparistera Daimones“ wird leider klar, dass die „neue Band“ weniger eine gleichberechtigte Zusammenarbeit ist, sondern eher eine nahtlose Weiterführung des Schaffens von CELTIC FROST. Das hat mich zunächst etwas enttäuscht, denn dafür braucht man ja eigentlich nicht unbedingt die Fingerfertigkeit eines V. Santuras. Andererseits ist TRIPTYKON ja der Nachfolger von CELTIC FROST, weshalb das dann doch irgendwie nachvollziebar ist.

Das wohl prägnanteste Merkmal von TRIPTYKON ist der ureigenständige Doom Einfluss, der sich minimalistisch, langsam und einfach nur treibend durch das Album zieht. Dazu kommt noch die dunkle, aggressive Stimme von Tom Gabriel Fischer, die den wälzenden Charakter dieser Musik weiterhin entscheidend prägt. Dadurch entsteht der typische, hypnotische Effekt, den man noch vom „Monotheist“ Album kennt. Fans von CELTIC FROST werden demnach vermutlich TRIPTYKON als Nachfolger vollständig akzeptieren können.

Neu sind lediglich verzierende, akustische Gitarrenläufe, die während den Doompassagen langsam auf den hypnotischen Höhepunkt eines Liedes hinführen. Diese Neuerung ist zwar nicht besonders anspruchsvoll, dennoch intensiviert sie die Musik zusätzlich, was wirklich nicht zu unterschätzen ist. Auch finden kurze Ambientpassagen ihren Platz, die Gott sei Dank auch wirklich immer nur sehr kurz sind. Auch Lieder, die ruhig sind und klaren Frauengesang enthalten sind vertreten. Dadurch wird der akustische Fluss des Albums jedoch überhaupt nicht unzulässig gestört, wodurch die Atmosphäre weitestgehend immer erhalten bleibt. Dem im Gegensatz stehen die verschiendensten Geschwindigkeiten, die in den Liedern abgedeckt werden. Von richtig langsamen Doompassagen, bis hin zum relativ schnellen Blastbeat Gebrettere wird alles sorgfältig ineinander integriert. Trotz dieser Vielfalt schafft es TRIPYKON, so schön monoton und abwechslungsarm zu bleiben. Dadurch vergeht die Spielzeit, die deutlich über eine Stunde lang ist, dann doch realtiv zügig.

Wie auch bei der ersten Verwandlung (oder Namensänderung…wie auch immer…), änderte sich bei TRIPTYKON der Stil nur minimal. Jeder hätte „Eparistera Daimones“ auch als CELTIC FROST Veröffentlichung akzeptiert und wäre nicht enttäuscht gewesen. Darum gibt es von mir 8 Punkte und den Respekt an Tom Gabriel Fischer, der sein musikalisches Konzept nun seit über zwanzig Jahren durchzieht und beibehält. (Jannick)


Bewertung: 8 / 10

Anzahl der Songs: 9
Spielzeit: 72:47
Label: Century Media
Veröffentlichungstermin: 22.3.2010

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