Lunatica - Fables & Dreams

"Fables & Dreams" ist bereits das zweite Album der Schweizer LUNATICA, die in ihrer Heimat soch ziemlich bekannt sind und zu den "Best Newcomer Band" gewählt wurden.
Der symphonische Sound und die Tatsache, dass mit Andrea Dätwyler eine Frau das Mikro in der Hand hält, lassen direkt Vergleiche mit den großen Vorreitern der Stilrichtung aufkommen - und in der Tat - viele der Arrangements, die in den zehn Songs präsentiert werden, erinnern sehr (fast schon ein wenig ZU sehr) an NIGHTWISH. Positiv zu Gute halten muss man den Schweizern, dass Sängerin Andrea - die übrigens erst 2001 zu der Band stieß - ihre Stimme nicht gar so ausufernd opernhaft einsetzt wie Tarja und somit LUNATICA nicht zu einem reinen NIGHTWISH-Klon geraten sind.

Nach dem extrem ruhigen Intro, was den Spannungsbogen zum Album aber sehr gut aufbaut, liefern LUNATICA durchweg einen druckvollen Sound ab aus dem die zügige und gelungen arrangierte Nummer "Elements" sowie der Titeltrack "Fable Of Dreams" hervorstechen. Gerade der letztgenannte baut sich langsam aber bestimmt zu einer majestätischen Ballade auf.
"Still Believe" ist erstaunlich heavy geraten, kann aber auf Grund der stark im Hintergrund gelandeten Vocals nicht ganz überzeugen - da ist "The Spell" - das sogar noch einen Zahn zulegt - erheblich gelungener.
"The Neverending Story" beginnt so, als würde sich eine Ballade anbahnen - und erstaunt dann dadurch, dass die Nummer im weiteren Verlauf fast identisch zu den beiden Vorgängern wird.
Das gleiche Manko hat denn auch "Hymn" - es scheint so, als seien LUNATICA in der zweiten Hälfte des Albums die Ideen ein wenig ausgegangen - da ändert auch der druckvolle Sound nichts daran, dass das Interesse des Hörers mit zunehmender Spielzeit abflacht.
"Silent Scream (2004)" ist ebenfalls für sich allein gesehen ein hervorragender Titel - er wirkt nur neben den übrigen Songs wie eine Kopie neben einer Kopie... wenngleich hier der Instrumental-Anteil ein wenig höher ist.
Aus dem Standard-Gerüst bricht dann "A Little Moment Of Desperation" erfreulicherweise noch mal hervor und liefert einen versöhnlichen und eingängigen Abschluss.

LUNATICA haben das Zeug, hervorragende Songs zu schreiben - wenn sie sich ein wenig aus dem selbst auferlegten Standard befreien, zeigt sich das auf "Fables & Dreams" auch sehr deutlich - solange der Rest zu sehr nach NIGHTWISH-Kopie klingt, werden die meisten wohl lieber zum Original greifen.

Anspieltipps: "Elements", "The Spell", "A Little Moment Of Desperation" (Naglagor)

Bewertung: 7,5 / 10



Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 51:43 min
Label: Frontiers Records
Veröffentlichungstermin: 18.10.2004
Kategorie: CD-Reviews