As Memory Dies - Transmutate

as_memory_dies-transmutate.jpgMal ehrlich: welcher Hahn kräht bitte noch nach Melodic Death Metal aus Italien? Das letzte, was man heutzutage braucht ist noch eine Band, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, melodiöse mit brutaler Musik stimmig zu kombinieren. Warum sollte man also gerade der Band AS MEMORY DIES weiter Beachtung schenken? Ich zumindest weiß darauf eine zufriedenstellende Anwort: weil sie rocken ohne Ende.

Mit „Transmutate“, ihrem in Eigenproduktion organisiertem Debüt, zeigen die Jungs gleich, wie viel Energie, Spaß und Leidenschaft in ihrer Band steckt. Das ist auch dringend nötig, um in diesem Genre Beachtung zu finden. Gute Riffs und hohe Instrumentenbeherrschung sind zwar absolute Mindestvorraussetzung, aber eben nicht alles, um mit derartiger Musik begeistern zu können.

Gleich zu Beginn wird klar, dass der Produktion weniger Aufmerksamkeit geschenkt wurde. Die dadurch erreichte Authentizität ist aufrichtig und glaubhaft, so wie ich es schon länger nicht mehr hören durfte. Es kommt auch richtig „Undergroundfeeling“ auf, was vermutlich nicht nur mich an frühere Zeiten denken lässt. Abgemischt wurde dennoch alles sehr sauber, wodurch die Qualität der Aufnahmen absolut aktzeptabel gehalten wurde (also keine Proberaumaufnahme, in der man nur mit Mühe etwas heraushören kann).

Mit einer Mischung aus Kreischen und Gröhlen schändet der Sänger seine Stimmbänder auf’s Übelste. Gesanglich könnte man meinen, es mit einer Black Metal Band zu tun zu haben. Die Musik gibt jedoch eine andere Richtung vor. Kurze, prägnante Riffs für die schnellen Death Metal Parts und dann langgezogene Tonfolgen für die melodiösen Passagen. Dabei ist vor allem die Mischung interessant, denn die melodiösen Einschübe sind zwar nicht sehr oft, dafür aber sehr passend und intensiv in die Musik integriert.
Sei es als Intro, Outro oder einfach Zwischenspiel eines Liedes, sie passen einfach immer sehr gut. Die fast schon depressiven Tonfolgen, dazu der klare Gesang und der wummernde, langsame Bass machen genau diese Einschübe zu den Highlights der Lieder.

Die meisten Songs haben eine mit rund acht Minuten sehr lange Spielzeit. Gerade für eine noch relativ junge Band finde ich das beachtlich. Auch die Abwechslung ist enorm. Sogar genrefremde Lieder, die wohl mehr dem Black Metal angehören, finden ihren Platz auf diesem Album.

Mit einer Gesamtspielzeit von gut fünfzig Minuten gibt es auch keinen Grund zur Annahme, dass es sich hier um ein „Alibirelease“ einer Band handelt, die seit fünf Jahren keine wichtigeren Veröffentlichungen zu verzeichnen hat. AS MEMORY DIES existieren schon seit 2005, aber meiner Ansicht nach hat sich das Warten wirklich gelohnt. Es ist eben ein handfestes Album mit hohem künstlerischem Wert, das nicht dem Kitsch des modernen Melodic Death Metals verfallen ist. (Jannick)


Bewertung: 8,5 / 10

Anzahl der Songs: 7
Spielzeit: 49:28
Label: Eigenproduktion
Veröffentlichungstermin: 02.12.2009

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