White Willow - Storm Season

Die Nordlichter von WHITE WILLOW präsentieren mit ihrem Album "Storm Season" ein über weite Teile eher unmetallisches, aber dafür düsteres, trauriges und melancholisches Album mit vielen klassischen und ein wenig folkigen Einflüssen. Selten kommt es wohl vor, dass die Band mehr Mitglieder hat, als das Album Titel (mal abgesehen von HAGGARD) - WHITE WILLOW bringen es inklusive Chellist auf acht Mitglieder - und das Album hat nur sieben Songs.

Das düstere und eher an "Der Exorzist" erinnernde Cover sowie der Albumtitel "Storm Season" täuschen eigentlich eher schnelle und aggressive Songs vor - aber genau das Gegenteil bietet das Album:

Der Opener "Chemical Sunset" lässt es direkt betont ruhig angehen und Sylvia Erichsen's recht hohe Stimme verstärkt die melancholische Stimmung noch ein wenig die dem Track aber durchaus ein gewisses Charisma verleiht.
Etwas zu lange im seichten Gewässer dümpelt "Sally Left" vor sich hin - um dann in der zweiten Hälfte atmosphärisch dicht nicht unbedingt schneller, aber dafür monumentaler aufzudrehen.
Gänzlich den Rock-Bereich verlassen WHITE WILLOW mit fast KATE BUSH-mäßigen "Endless Science" - und als ob dem nicht genug sei, schaltet das über neun Minuten lange "Soulburn" noch einen - kaum für möglich gehaltenen - Gang herunter und besteht zu großen Teilen aus rudimentär vom Keyboard unterstützten Sprechgesang (hier von einem Mann, nämlich von Finn Coren) - und erst im letzten Drittel kommt wieder etwas Schwung in die Nummer.
Danach sind die Titel wieder voll in der Hand von Sylvia Erichsen, aber seien es das zwar abwechslungsreiche "Insomnia", der etwas synthetische Titeltrack "Storm Season" oder auch der knapp zehn Minuten lange Rausschmeißer "Nightside Of Eden" - so richtig mitzureißen vermögen die Stücke bei ihrer sehr ruhigen und wenig schwungvollen Ausrichtung nur selten - am ehesten noch der für WHITE WILLOW recht aggressive letzte Titel - auch wenn hier Sylvia ein wenig zu bemüht aggressiv klingt.

Jeder Titel ist für sich gesehen eine sehr gelungene Nummer - auf ein gesamtes Album gesehen ist die geballte Sammlung an sehr ruhigen Titeln aber eher schwierig durchzustehen und verleitet eher dazu, zwischendurch etwas flotteres aufzulegen. Für die melancholischen Momente auf jeden Fall geeignet, aber sicher kein Album, was ein Metallerherz dauerhaft schneller schlagen lässt.

Anspieltipps: "Chemical Sunset", "Nightside Of Eden" (Naglagor)

Bewertung: 6,0 / 10



Anzahl der Songs: 7
Spielzeit: 47:25 min
Label: The Laser's Edge
Veröffentlichungstermin: 15.10.2004
Wir benutzen Cookies
Für optimalen Benutzerservice auf dieser Webseite verwenden wir Cookies. Durch die Verwendung unserer Webseite erklären Sie sich mit der Verwendung von Cookies einverstanden