Treat - Coup De Grace

treat_coupdegrace.jpgNormalerweise würde ich meine Einleitung ja damit beginnen, dass Glam & Sleaze eine ungebrochene Popularität in Schweden haben und nicht einmal die frühen 90er diesen Trend brechen konnten, aber das tue ich nicht. Verdammt, doch getan - scheiß Unterbewusstsein. Wie dem auch sei, die TREAT, welche 1988 mit „World Of Promises“ einen waschechten Hit hatten, bringen in Kürze ihr erstes Album seit 18 Jahren auf den Markt. Die gesamte Melodic-Rock-Gemeinde wird sich, wie so oft wenn alte Heroen nach langer Zeit neues Material veröffentlichen, fragen, ob es, a) etwas im alten Stil und dennoch frisch klingt ist (nebenbei, die Königsdisziplin), b) etwas überraschend Modernes (EUROPE lassen grüßen) oder c) eine müde, abgehalfterte Kakophonie (LITA FORD) wird.

Zu Beginn bin ich ein wenig enttäuscht. Denn auch wenn der mehrstimmige Gesang weiterhin so was von die Regeln angibt, stört die enorme Breaklastigkeit den Hörgenuss sehr extrem. Auch nach dem zweiten Song wird diese Tatsache alles andere als besser und ein etwas desillusionierter Schreiber sieht sich schon negative Zeilen eintippen.
Doch glücklicherweise, dann fahren die Schweden exakt das auf, was man von ihnen hören will. Bereits der dritte Song weist gute Songstrukturen auf, zündet zwar nicht beim ersten Mal, aber jedes weitere Hören lassen den geneigten Fan doch langsam die Mundwinkel nach oben ziehen.
Aber es kommt noch besser. Denn alles was nun aufgefahren wird, ist ein Partyfeuerwerk, wie es wenige heutzutage noch hinbekommen. Ganz egal, ob man nun „Paper Tiger“, „Roar“ oder „Heaven Can Wait“ als Resonanz für diese durchaus positive Überraschung nimmt, es stimmt einfach. Natürlich kommen auch die nicht zu kurz, die eher die balladesken Töne bevorzugen. „A Life To Die For“ besitzt, nun ja, sagen wir mal, „Feuerzeugcharakter“ und damit wird wohl jeder wissen wie das gemeint ist.

Die Produktion ist auch nicht von schlechten Eltern, weshalb es, mit Ausnahme der ersten drei Songs, eben nichts zu bemängeln gibt. Aber wenn man mal betrachtet, dass das Album 14 Songs hat und möglicherweise auch schon mal das ein oder andere Review meinerseits gelesen hat, der weiß, dass es nicht das erste Mal ist, dass ich folgenden Tipp abgebe: Bitte nicht die CD's unnötig vollpacken.
Ansonsten finden sich auf der Scheibe tolle Riffs, ebenso gute, eingängige Hooklines und auch den ein oder anderen modernen Einschlag. Im Schreiben der Plattenfirma steht ein Kommentar von Anders „Gary“ Wikström, in dem er sagt, dass die gesamte Truppe so stolz auf das Album ist, dass er es noch seinen Enkelkindern präsentieren möchte. Das mit Recht! (David)


Bewertung: 8 / 10

Anzahl der Songs: 14
Spielzeit: 64:35
Label: Frontiers Records
Veröffentlichungstermin: 19.03.2010

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