Kalmah - 12 Gauge

kalmah_12gauge.jpgSeit AMON AMARTH schießen sehr viele Viking Metal Bands wie Pilze aus dem Boden. Mittlerweile würde ich sogar wagen zu behaupten, dass dieser Markt langsam aber sicher überfüllt ist. Zu viele schlechte, halbherzige Alben stehen neben relativ wenigen, richtig guten Releases.

Die finnische Band KALMAH hat sich nach eigenen Angaben dem Melodic Death/Thrash Metal gewidmet, aber da ich finde, dass die Ähnlichkeiten mit AMON AMARTH absolut nicht überhörbar ist, wage ich es, zumindest musikalisch, KALMAH dem Viking Metal zuzuordnen.

Tiefe Gitarrenläufe, schnell und präzise. Das ist der erste Aspekt, der mir richtig aufgefallen ist. Gitarre spielen können die Jungs also schonmal sehr gut. Die lockeren Riffs, die einen coolen, beschwingten Gesamteindruck erzeugen, haben viel Energie und sind perfekt eingespielt. Auch das Schlagzeug, das pausenlos dafür sorgt, dass „12 Gauge“ ein brachiales, heftiges Klangwerk von Anfang bis Ende bleibt, ist nicht zu verachten. Der Drummer weiß, was er macht, denn sein Spiel untermalt zusätzlich die Leichtigkeit, die von den Gitarren vermittelt wird. Wie ein Uhrwerk, nur wesentlich schneller prügelt er die Lieder von A nach Z.

Was mir jedoch absolut nicht gefällt ist die unheimlich poppige Keyboardbenutzung. Der sonst ganz sauberen Musik wird durch diese ein Hauch NIGHTWISH verpasst, was der Musik überhaupt nicht gut tut. Denn melodiös ist die Musik ohnehin genug durch die Gitarristen. Das Keyboard führt da in gewisser Weise zu einer Übersättigung, die schnell den kitschigen Eindruck durchdringen lässt. Auch die Stimme des Sängers ist nicht wirklich optimal. Vielleicht liegt es an einer schlampigen Produktion, dass der Sänger nur relativ sanft gröhlt. Sein Gesang könnte sich zwar wie der von AMON AMARTH anhören, dafür ist er aber einfach nicht tief und voluminös genug. Auch hebt der Sänger sich nicht deutlich genug von der Musik ab. Das ist sehr schade, denn rhythmisch hat er schon einiges drauf.

KALMAH ist relativ populär, zumindest in Finnland. Ich kannte diese Band zwar noch nicht, aber man hört ihr an, dass sie ein breiteres Publikum ansprechen möchte. Objektiv haben sie es auch mit „12 Gauge“ geschafft, so eine Art objektiv gutes Album aufzunehmen. Mir persönlich gefällt das jedoch nicht so gut, denn die Musik hat wenig Tiefgang. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass es viele Leute gibt, die KAMLMAH zu ihrer Lieblingsband küren würden. Unter diesem Gesichtspunkt gebe ich 6,5 Punkte. (Jannick)


Bewertung: 6,5 / 10

Anzahl der Songs: 9
Spielzeit: 43:00
Label: Spinefarm Records
Veröffentlichungstermin: 03.03.2010

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