Galar - Till Alle Heimsens Endar

galar_tillalle.jpgEndlich mal etwas Neues aus Norwegen! Längst überfällig kommt zum ersten März 2010 wieder mal ein wirklich hörbares Folk/Black Metal Album auf den Markt. Jeder Schwarzmetallfan hat bestimmt schon das ein oder andere Album der ein oder anderen Band aus Bergen in seinem Regal stehen. Irgendwie muss es ja schon am Ort liegen, anderst kann ich es mir zumindest nicht erklären, warum ausgerechnet in dieser Stadt so viele kultige Außnahmekünstler herkommen. Auch die Band GALAR stammt aus dieser Ecke und will vermutlich am Erfolg ihrer Landsleute anknüpfen.

Gerade mal fünf Jahre sind seit der Entstehung GALAR's vergangen, dennoch liegt mir hier mit „Till Alle Heimsens Endar“ das bereits zweite vollwertige Album vor. Erstaulich, wie produktiv eine Band sein kann, obwohl sie aus nur zwei festen Mitgliedern zusammengesetzt ist.

„Till Alle Heimsens Endar“ beginnt mit einem anmutigem, fast schon klassikartigem Intro, das schon vermuten lässt, dass es stellenweise sehr orchestral zugehen wird. Dieser Gedanke wird im den darauffolgenden Liedern voll und ganz bestätigt. Verschiedenste Streicher begleiten E-Gitarre, Schlagzeug, Bass und Co. in ihrem Spiel. Dabei wird aber immer darauf geachtet, dass die E-Gitarre nicht nur als Begleitung, sondern als Hauptbestandteil der Musik fungiert. Das gefällt mir sehr gut, denn üblicherweise gehen bei derartiger Musik die Metal Elemente stellenweise unter der Opulenz der Folk-Parts unter. Aber auch die Lieder, auf denen weitestgehend auf Streicher verzichtet wurde, bekommen durch wunderschöne, mehrstimmige und klare Gesangseinlagen einen sehr heroischen Charakter.
Der fast durchgehende Dauerdoublebass sorgt dabei für die nötige Geschwindigkeit, ohne die Atmosphäre zu verfälschen. Durch den Gesang wird nämlich stetig der Eindruck erhalten, dass es sich um äußerst guten, traditionellen, ernstzunehmenden Black Metal handelt, und der brauch bekanntlich zumindest ein Mindestmaß an Geschwindigkeit.
Aber kein Folk Metal Album ohne Akusikpassagen. Diese sind überraschend kurz gehalten und in die Lieder integriert. Auch das ist GALAR sehr gut gelungen.
Wer das Vorgängeralbum der Band kennt, wird von dem neuen begeistert sein. Sowohl produktionstechnisch als auch spielerisch hat sich einiges verbessert. Und die Kreativität ist den Jungs scheinbar auch nicht verlorengegangen.

Doch die ganzen Vorteile sind gleichzeitig auch die Nachteile: als Fan von nicht schwawrzmetallisch geprägtem Folk Metal wird einem GALAR nicht gefallen. Dafür ist es einfach zu heftig, schnell und finster. Es geht sogar soweit, dass ich wagen würde zu behaupten, dass dieses Album nur Black/Pagan Metallern gefallen wird.  

Ein sehr hörenswertes Album also für Fans von Bands wie LORD BELIAL, MENHIR und FIMBULVET, leider jedoch nicht zu empfehlen für Freunde von Bands wie ELUVEITIE, FAUN oder DEN NORDISKE SJEL. Für ein dennoch durchweg geiles Album gibt es 8 Punkte. (Jannick)


Bewertung: 8 / 10

Anzahl der Songs: 8
Spielzeit: 42:21
Label: Dark Essence Records
Veröffentlichungstermin: 01.03.2010  

Wir benutzen Cookies
Für optimalen Benutzerservice auf dieser Webseite verwenden wir Cookies. Durch die Verwendung unserer Webseite erklären Sie sich mit der Verwendung von Cookies einverstanden