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crazy_lixx_nr_cover.jpgEs ist kein Geheimnis, dass Schweden das europäische Domizil sämtlicher Glam-Rock Fans ist. Auch in den von Grunge und Aternative geprägten Anfängen der 90er konnte diese ernorme Haarspray-Mauer nie durchbrochen werden, weshalb es niemanden verwundern dürfte, dass die seit einigen Jahren andauernde Wiedergeburt von Glam & Sleaze ihren Ursprung im Land der Elche erlebte und auch solche Bands wie CRASHDIET oder HARDCORE SUPERSTAR beheimatet.
Bereits vor zwei Jahren erschien mit „Loud Minority“ das Debut des Quartetts und ging, muss ich ehrlich zugeben, komplett an mir vorüber. Schande über mich! Denn sowohl der Erstling, als auch das vorliegende Werk „New Religion“ sind verdammt geile Scheiben die auch in solch tristen Februartagen wie jetzt pure Stimmung verbreiten.

Auch wenn der Opener „Rock And A Hard Place“ noch recht dröge und fast austauschbar aus den Boxen dröhnt, beginnt ab dem zweiten Song eine richtig gute Party. „My Medcine“ ist ein absoluter Kracher, mit sofort einprägsamem Refrain und einer Hookline, die den geneigten Fan unverzüglich süchtig nach mehr macht. Dies ist bei dieser Combo auch überhaupt kein Problem, da, man erinnere sich, wir befinden uns erst bei Lied Nummer zwo, einem ein Strauß genialer Melodien präsentiert wird, die einen in sonnige Tage versetzen, in denen man mit heruntergekurbeltem Fenster durch die Gegend fährt. Ganz besonders „Road To Babylon“ erzeugt ein unverwechselbares 80er Jahre Feeling ohne dabei kitschig oder gar antiquiert zu klingen.

Auch im balladesken Bereich sind die vier Mannen alles andere als klischeehaft zu Werke gegangen. „What Of Your Love“ ist der einzige ruhige Song und zeichnet sich glücklicherweise nicht durch triefenden Kitsch aus, hat dafür aber ganz eigene Elemente. Überhaupt gibt es auf dem Album fast durchweg gute bis sehr gute Songs, so dass ich ehrlich ganz froh darüber bin diese Machwerk rezensiert zu haben.
Wenn man die Songs genau unter die Lupe nimmt, bleiben selbstverständlich die typisch sexistischen Texte, auf der melodischen Seite jedoch präsentiert man sich recht vielseitig. Auf der einen Seite recht modern mit vielen Breaks, dann auf der anderen wieder klassischer 80er Hardrock. Wenn man den Rausschmeißer „Voodoo Woman“ hört, sogar ein wenig Südstaaten-Flair. Eine durchaus gelungene Scheibe, mit der man sich vor der Konkurrenz definitiv messen lassen kann.

So oder so haben sich die CRAZY LIXX für mich, wenn man sie mit den im Vorwort genannten Bands vergleicht, an die Spitze katapultiert. Dies liegt daran, dass man es hier mit einer sehr guten Glam-Band zu tun hat, die ich eher mit SHAKRA oder stellenweise mit DEF LEPPARD Ende der 80er/Anfang der 90er vergleichen würde, während mir bei CRASHDIET stets etwas gefehlt hat und die HARDCORE SUPERSTAR's mir manchmal einfach zu punkig waren.


Bewertung: 8,5 / 10

Anzahl der Songs: 12
Spielzeit: 50:07
Label: Frontiers Records
Veröffentlichungstermin: 19.03.2010

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