vehement_-_all_thats_behind_2009.jpgEin schickes Cover, ein interessantes Intro, eine richtig fette Produktion, moderner Thrash verwoben mit anderen Genreelementen – also alles im grünen Bereich?

Oberflächlich gesehen ja, denn VEHEMENT (ehemals MORPHEUS) aus Italien machen bei ihrem Debütalbum „All That’s Behind“ auf dem Papier alles richtig: schon beim instrumentellen Introsong „Al Suelo Todo El Mundo“ wird man gegen eine mächtige Soundwand gewuchtet, die klingt wie eine Thrash-Death Variante von ILLDISPOSED, aber schon beim darauffolgenden „The Slow Drowning Of Morality“ macht sich Ernüchterung breit nach dem positiven Ersteindruck. Das Album krankt an den gleichen Symptomen wie viele heutige Veröffentlichungen junger Bands, es hapert nämlich in erster Linie im Bereich des Songwritings und es bleibt wenig bis garnix nach dem Hörgenuss hängen.

Dabei wird durchaus versucht für Abwechslung zu sorgen – mal mit MetalCore-artigen Breakdowns, der Fuß wird vom Gaspedal genommen ohne das wirkliche Verschnaufpausen entstehen, neben dem üblichen Geblöke sondert Frontmann Michele "Mick" Cordioli auch mal cleane und verzerrte Vocals ab, die mich an „Vote With A Bullet“ von CORROSION OF CONFORMITY erinnern…aber das alles ist weder innovativ noch einzigartig und die Musik ist dadurch leider zu austauschbar. Man könnte über den Bandnamen auf der CD das Logo irgendeiner anderen jungen Band kleben, die ganz genauso Thrash mit modernen (naja, modern vor ein paar Jährchen) Elementen von Bands wie PANTERA, SEPULTURA, LAMB OF GOD & Co. anreichert - das Rezept „Aggression + Groove“ ist anno 2010 einfach zu abgelutscht und 1000 mal gehört.

Das klingt jetzt alles wie eine vernichtende Kritik, ist aber eher als ein gutgemeinter Rat an die Band selbst gemeint, um zu verhindern, dass zukünftige Veröffentlichungen nach 2, 3 mal hören dasselbe Schicksal eines Staubfängers im CD-Regal ereilt wie es ohne Zweifel bei „All That’s Behind“ der Fall sein wird. Anders ausgedrückt: VEHEMENT und ihr Debüt sind wie die klassische Vorband auf einem Konzert, das man wegen dem Headliner besucht. Man kennt die Band nicht, wippt vielleicht ein paar mal freundlich anerkennend mit, entdeckt für sich auch das eine oder andere coole Riff – aber wie anfangs erwähnt bleibt im Endeffekt nichts hängen, man toleriert das Gehörte nur noch und wartet auf den Hauptact. Alles im grünen Bereich also? Eher Orange, aber zumindest nicht Rot. (Devy)


Bewertung: 6 / 10

Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 45:58 min
Label: My Kingdom Music
Veröffentlichungstermin: 26.10.2009

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