War Black Metal ist ein Produkt, dem sich ausschliesslich die Hartgesottenen widmen sollten, denn sich authentisch vertonten Krieg in den trüben Kopf hämmern zu lassen, bedarf schon einiger Aufnahmefähigkeit - diese Vorwarnung geschieht aus aktuellem Anlass, dem zweiten Langspieler von ZERSTÖRER nämlich. Das Prachtstück trägt den Titel "Declaration Of War" und selten war der Name derart aufdringlich Programm, wie im Falle dieser nordrhein-westfälischen Keule, mit denen sich ZERSTÖRER umgehend in Blickfeld und Magengrube einer breiten Hörerschaft kämpfen dürften. Brachial ist das Prädikat, welches dem Scheibchen anhaftet und entsprechend ruppig packen die Herrschaften auch zu, überrumpeln das Publikum und feuern aus allen Rohren.

Dabei greift man in alle nur denkbaren Schubladen, um den Wirkungsgrad seiner Kompositionen auf ein Maximum zu steigern: Neben Black Metal sortiert man die Rosinen aus Thrash und Death Metal, nur um sie umgehend und ohne lange zu fackeln in seinen stählernen Kuchen einzubacken. Zwischen gemächlicher, der alten Schule entliehener Hasspropaganda und blanker Raserei, die gelegentlich sogar von sphärischen Keyboards verfeinert wird, driftet der Zerstörer, die feindlichen Linien fallen vor dem inneren Auge wie Kartenhäuser in sich zusammen, sobald Sturmangriffe wie das unfassbar geniale "Buried Alive" gefahren werden.
Das Riffing fegt als akustischer Tornado durch die Szenerie, die eisige Stimme zieht einem die Unterhose aus - und sogar das Schlagzeug wirkt permanent bedrohlich und unheilverkündend - absolut beeindruckend, welche Akzente auf instrumentaler Ebene gesetzt werden.
Auch das Songwriting stimmt von vorne bis hinten. Durchweg auf hohem Niveau setzt man chronische Glanzlichter, die als logische Folge aus dem Variantenreichtum des Komponisten entstehen und als Krone von Facettenreichtum und Vielschichtigkeit verstanden werden dürfen. Darum ist es letztlich einerlei, welche Art des knochigen Schwarzmetalls man bevorzugt - in "Declaration Of War" wird man fündig auf der Suche nach Spitzenklasse.

Ein Album das lebt und atmet – den Atem von Tod und, natürlich, blanker Zerstörung. (Bluttaufe)


Bewertung: 9 / 10

Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 37:02 min
Label: Ashen Productions
Veröffentlichungstermin: 22.01.2009