Delusive Mirror - Behind Closed Blinds

delusivemirror_behindclosedblinds.jpgHm…was will man schreiben? Was die 5, seit 2006 als Band agierenden und aus Lübeck stammenden, Burschen von DELUSIVE MIRROR auf „Behind Closed Blinds“ abliefern, ist zum größten Teil schlicht als Mittelmaß zu bezeichnen. Inwiefern sich das Material zur 2007er EP „A Whisper From The Silent Crowd“ weiterentwickelt oder gar positive Entwicklungen durchzogen hat, kann ich aufgrund von Unkenntnis eben jener EP nicht sagen. Fakt ist allerdings, dass auf der neuen, selbstproduzierten Scheibe lange noch nicht alles im grünen Bereich liegt.

Vorab: Die Scheibe ist nicht unbedingt verkehrt. Einige Songs bzw. Riffs rocken ganz ordentlich. Vor allem wenn das Riffing stellenweise an IN FLAMES und Konsorten erinnert, wissen DELUSIVE MIRROR zu gefallen und mit ihren doch schon recht core-lastigen Metal den ein oder anderen Kopf zum Nicken zu bringen. Gewöhnungsbedürftig präsentiert sich allerdings der Sänger. Ich möchte den rauhen Klargesang mal als stimmlichen (versuchten) Mix aus Chuck Billy von TESTAMENT und Jens C. Mortensen von SLAPDASH (kennt die noch wer?) bzw. CARNAL FORGE bezeichnen. Zwar erreicht der gute nicht die Klasse der beiden Kollegen, aber man hat auch schon deutlich schlechteres gehört. Sparen können hätte man sich sowohl das stellenweise auftretende Gegrunze, welches meines Erachtens recht schwachbrüstig und austauschbar klingt, als auch den alternativ angehauchten Gesang in den zwei eher ruhigen Songs der Scheibe. Hier merkt man einfach, dass der Mann an seine stimmlichen Grenzen stößt.

Negativ fallen auch die diversen (mehr oder minder groben) Spielfehler der Band auf. Speziell bei den Gitarren verhaspelt man sich des Öfteren und auch der Drummer klopft ein ums andere mal gepflegt daneben. Sorry Jungs, sowas geht auf einem Proberaumtape, das man an seine Kumpels verteilt, aber nicht auf einem offiziellen Release, für den man Geld von den Leuten verlangt. Hier wäre vielleicht noch ein Vierteljahr intensives Proben der Songs nicht verkehrt gewesen. 

Ebenso wäre etwas mehr Variation im Songwriting nicht schlecht gewesen, da man sich spätestens ab der Mitte der Scheibe, was Songaufbau und Ideen angeht, mehr oder weniger selbst kopiert.

Trotz der Negativpunkte sollte man DELUSIVE MIRROR jedoch eine Chance geben, da sie definitiv eine gefällige Art des Metalcore abliefern, in dem sie dankenswerterweise auf immer die gleichen Breakdown-Muster und schwules Emo-Geheule komplett verzichten. Sollten die spieltechnischen Mängel beseitigt und das Songwriting variabler werden, könnte die nächste Scheibe mitunter recht interessant werden. Diesmal bleibt´s allerdings unverrückbar Mittelmaß! (Jörsch)

Bewertung: 5 / 10

Anzahl der Songs: 13
Spielzeit: 47:56 min
Label: Eigenproduktion
Veröffentlichungsdatum: 01.10.2009 

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