Hellish Crossfire - Bloodrush Scythe

hellishcrossfire_bloodrushscythe.jpgRumpel-Thrash feiert neuerdings wieder Hochkonjunktur bei den Metallern, die was auf sich halten. Dabei geht es bei der Bewegung hin zu einem echten, ungesäuberten und bewusst nicht perfekten Sound eigentlich darum, den Metal wieder an seinen Ursprung zurück zu bringen. Metal soll roh, aggressiv und ehrlich direkt in die Fresse sein. Viel zu oft wird damit natürlich Schindluder getrieben und die neuen/alten „Normen“ bis zur Unkenntlichkeit/Unhörbarkeit überreizt. Grausam schepperndes Schlagzeug, knarzige Gitarren und ein Gesamtsound zum abgewöhnen. HELLISH CROSSIFRE als Band, auf die sich sicherlich jeder Old School Metaller einigen kann, übertreiben aber gerade eben NICHT! Und das macht ihren neuesten Output „Bloodrush Scythe“ so cool!

Niemand wird neue musikalische Welten oder weltverändernde Kunst erwarten, wenn er eine HELLISH CROSSFIRE CD in den Player legt (oder das Vinyl auf den Teller für die ganz Harten). Was erwartet wird ist roher, aggressiver, ehrlicher Metal! Irgendwo zwischen UR-deutschem Thrash Metal der Marke frühe SODOM, KREATOR und DESTRUCTION und Death Metal Altmeistern POSSESSED und ganz frühe DEATH kloppen sich die Deutschen ruppig durch ihre neue Langrille. Für die Fans wird also genau das geboten, was sie verlangen! Wenigstens ein paar Dingen kann man sich heutzutage noch sicher sein!!

 „Night of the possessed“ schreit gerade zu nach 80er Jahre. Als hätten sich oben benannte Bands zusammengetan und ein Allstar Projekt ins Leben gerufen. Der Genre-typsiche kratzig-rotzige Gesang ist selbstverständlich mit schön Hall unterlegt, was aber notwendig ist, um das ganz spezielle 80er Feeling zu kreieren!
Es ist richtiggehend beruhigend, dass HELLISH CROSSFIRE ehrgeizig genug mit ihrer Musik sind, dass sie sich jemanden an die Knöpfe rufen, der sich in seinem Metier auskennt. Trotz seiner kompromissloser Rohheit bietet der Sound von „Bloodrush Scythe“ alles, was die Musik verlangt! SO muss diese Art von Thrash/Death Metal der alten Schule klingen und nicht wie in einer Blechbüchse aufgenommen, runtergewürgt und nochmal ausgekotzt! HELLISH CROSSFIRE liefern hier nichts anderes als ein Vorbild für diejenigen ab, die immer noch der Meinung ist, dass es nur nach 80er klingen kann, wenn man sich nach dem dritten Song die Ohren zuhalten muss...

Fans des „zeitgemäßen“ Metalls wird die raue Gangart der Deutschen sicherlich abschrecken. Die HELLISH CROSSFIRE – Zielgruppe ist aber auch eine völlig andere. Heerscharen von minderjährigen Nachwuchs-Musiknazis, die von großen Brüdern auf die alte Schule des Metal gebracht werden und sich wie die Pioniere vor über 25 Jahren fühlen wollen, sollten sich dieses Album zulegen. Aber auch jedem, der auf gut gemachten Thrash/Death mit GANZ deutlicher deutschen Prägung steht und ein bisschen das Feeling der Beginnerjahre einatmen möchte, was er damals aufgrund seines Alters nicht konnte, sei „Bloodrush Scythe“ empfohlen.

Wer mehr als 5% seiner CD-Sammlung mit „Whatever-Core“ bedeckt hat, überhaupt keine CD-Sammlung hat oder statt der langen Mähne lieber ein Baseball-Cap sein Haupt zieren lässt, der soll schauen, dass er das Weite sucht und sich mit seinen Favoriten vergnügen. HELLISH CROSSFIRE sind eine ganz andere Welt! Wer sich vom letzten Absatz angesprochen fühlt, soll in den kleinen CD-Laden seines Vertrauens stapfen, die Person am Tresen freundlich grüßen, „Bloodrush Scythe“ kaufen und ein Bier trinken gehen. Mehr Old School als HELLISH CROSSFIRE geht nicht! Get into the bloodrush! (Bernie)


Bewertung: 7,5 / 10

Anzahl der Songs: 8
Spielzeit: 42:45 min
Label: I Hate Records
Veröffentlichungstermin: 11.01.2010

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