Bonrud - Bonrud

Na so was, schon wieder ein Newcomer im "Melodic Rock"-Bereich... Der junge Mann, der auf den Promo-Fotos so brav und unschuldig strahlt, als müsste er direkt Horden an Schwiegermüttern umgarnen ist Paul Bonrud - und der legt mit seinem selbstbetitelten Debütalbum "Bonrud" ein Album in einer Stilrichtung vor, in der sich derzeit geringfügig mehr als eine Handvoll Musiker tummelt. Kein leichter Stand für den Multi-Instrumentalisten, der eigentlich ein sprichwörtliches Solo-Album abliefert - neben Gitarre, Bass und Keyboards übernimmt er einige Gesangsparts und die Percussions - und hat das Ganze auch noch selber produziert... aber schlussendlich hat er sich an den Drums doch noch eines "Hauptberuflichen" in Person von Paul Higgins bedient - und die Lead Vocals übernimmt der bislang eher unbekannte, aber durchaus hochwertige Dave Hendricks.

Dass das Cover ein klein wenig an ältere Werke von JOURNEY erinnert, ist nur ein Vorzeichen für das, was einen in den 44 Minuten Spielzeit erwartet.
Angefangen mit dem Opener "Leap Of Faith" bis hin zum Rausschmeißer "Hollywood Movie Star" bietet Paul Bonrud hier elf sehr eingängige und leicht verdauliche, etwas gitarrenlastige Melodic-Tracks. Ab und an ist eine Nummer etwas heavier geraten - so z. B. "The Phoenix" oder auch "Look Me In The Eyes", insgesamt bewegt sich der gute Paul hier aber irgendwo zwischen den oben erwähnten JOURNEY und bestenfalls BRYAN ADAMS.
Der Mann beherrscht ohne Frage seine Instrumente, sollte aber am Songwriting noch ein wenig feilen - "I've Changed" oder "Take Me Home" plätschern ein wenig zu sehr dahin - insbesondere bei letzterem Titel wirkt die sonst ganz angenehme Stimme von Paul Higgins zudem ein wenig dünn und piepsig.
Positiv schlägt noch das anfänglich eher balladesk wirkende und erneut arg piepsige, aber später akzeptabel rockende "Once In A Lifetime" zu Buche.

Paul Bonrud ist mit seinem Debütalbum ein ganz nett anzuhörendes Scheibchen gelungen, dem aber noch ein wenig Schliff fehlt - am besten wissen noch die härteren Titel zu gefallen, die aber schon fast nicht mehr zu dem zuckersüßen Sunnyboy-Lächeln passen wollen. Man darf gespannt sein, welche der beiden Richtungen Mr Bonrud zukünftig einschlagen wird - ein fähiger Gitarrist ist er aber auf alle Fälle.

Anspieltipps: "The Phoenix", "Give Me A Chance", "Look Me In The Eyes" (Naglagor)

Bewertung: 6,5 / 10



Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 44:23 min
Label: Frontiers Records
Veröffentlichungstermin: 20.09.2004
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