Tornapart - Ghost X-35

tornapart-ghost-x-35.jpgDa ich weder ein großer Freund von Metalcore oder Industrial bin, war ich vor der Besprechung zu „Ghost X-35“ schon relativ skeptisch. Um so erfreulicher, das ich bereits nach den ersten Minuten die Verriss – Kelle wieder wegpacken konnte und durchaus positiv angetan war vom interessanten Stilmix, den die 7 seit 2005 aktiven Rheinländer von TORNAPART auf ihrer Debüt – EP darbieten. Abzüge in der B-Note waren allerdings bei aller musikalischer Offenheit nicht zu vermeiden. Warum erklärt sich wie folgt…

Nach einem technoiden Intro geht’s mit „Metafication“ erstmal gepflegt in die Vollen. Hier wird gegroovt was das Zeug hält. Der Song besticht durch coole Riffs, Rhythmik die zum Hüpfen animiert und das gesangliche Wechselspiel zwischen Growls, welche nebenbei gesagt äusserst kräftig und angepisst rüberkommen, und cleanen Vocals, welche in ihren besten Momenten irgendwie an Daron Malakian von SYSTEM OF A DOWN erinnern. Eine Prise Death Metal hier und da, geht auf jeden Fall gut in den Fuß. Dieser Anfangserfolg kann mit den Songs „Forever Damaged“ und „Echoes“ fortgesetzt werden, auch wenn der beim letztgenannten Song eingesetzte weibliche Gesangspart etwas schief rüberkommt. Die Dame hat zwar eine durchaus angenehme Stimme, trifft aber im vorliegenden Fall nicht immer den richtigen Ton. Schade eigentlich, denn die Idee ist durchaus vielversprechend.

Doch wo viel Licht, da ist bekanntlich auch viel Schatten. Zu bemängeln wäre zunächst mal, dass es sich bei 3 der 8 Songs um synthetische Instrumentalsongs handelt, die bestenfalls als Lückenfüller dienen. Warum man hier auf eine Verquickung mit Metal-Elementen, sprich den harten Gitarren verzichtet hat, ist mir ein Rätsel. Als wirklicher Dorn im Auge bzw. Ohr stellt sich allerdings der Einsatz von Bandkumpel Jimmy Amok im Song „Medusa“ heraus. Der gute Mann rappt sich hier nämlich in bester Bushido - Manier einen ab und seiert fragwürdige Dicke-Hosen-Sprechgesang-Lyrik („…deine Alte liebt Erdbeeren und Champangner“….WTF???) raus und nervt damit unheimlich. Was man in besagtem Song wegen mir noch als Crossover-Experiment durchgehen lassen kann, wird im abschließenden „Medusa Reprise“ auf die Spitze getrieben. Hierbei handelt es sich schlicht und ergreifend um einen Remix von „Medusa“, wo Kollege Amok ohne metallische Versatzstücke und untermalt von 08/15-Hip-Hop-Beats nochmal sein Gelaber alleine darbieten darf. Spätestens hier dürfte jeder auch nur ansatzweise metallisch angehauchte Hörer das kalte Kotzen kriegen. Sorry Jungs, aber solche Scheiße hat auf keinem Rock, Metal, Core oder ähnlich gelagertem Album etwas zu suchen. 

Bleibt zu sagen, dass TORNAPART hier ein durchaus interessantes Stück Musik abgeliefert haben. Mit einigen Schwächen zwar, aber die Band hat definitiv Potenzial und es gilt, 1 bis 2 Augen auf zukünftige Veröffentlichungen der Kombo zu werfen. Aber bitte, bitte, bitte: Lasst beim nächsten mal diesen unsäglichen Hip-Hop-Rotz weg, Eure Musik hat das ungefähr so nötig wie ein Loch im Kopf! (Jörsch) 

Bewertung: 6 / 10

Anzahl der Songs: 8
Spielzeit: 21:30 min
Label: Eigenproduktion
Veröffentlichungstermin: 18.05.2009  

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