Main Line Riders - Worldshaker

main_line_riders-worldshaker.jpgAls ich das erste Riff hörte, dachte ich mir: ah, AC/DC - Riff… mmmhh okay, kennt man schon von Airbourne… doch als der Gesang einsetzte, dachte ich fast, es seien die altehrwürdigen Wechselstromrocker! Und das sogar zu sehligen Bon Scott (R.I.P.) Zeiten! Cliffy, seines Zeichens Sänger und Gitarrist der MAIN LINE RIDERS, klingt nämlich verdammt nach dem ehemaligen Busfahrer und späteren Sänger der Bande um die Young - Brüder… nur nicht so rau und kratzig wie der gute Bon. Die MAIN LINE RIDERS aus Delaware, USA nennen ihre Musik High Voltage Rock´n´Roll, also wollen wir mal genauer betrachten, ob dem wirklich so ist.

“It all ends tonite” startet ganz AC/DC - typisch mit einem Powerriff und auch der Gesang klingt wie gesagt nach Herrn Scott, somit ist der Einstieg geglückt. Der nächste Titel, “Throwin´ bones to the wolves” erinnert gitarrentechnisch sehr an “Dog eat dog” von den australischen Legenden, treibt schön nach vorne und ist eine coole Groovenummer. Auch textlich bzw. bei der Namensgebung ihrer Songs verheimlichen die Amis ihre Liebe zu Angus und Co. nicht, wie man an Songtiteln wie “Hell ain´t a good place to be” sehen kann… mögen die ersten beiden Tracks noch gezündet haben, geht ab dem dritten Titel bereits etwas die Luft raus. “Through with you” ist ganz okay, aber der Refrain ist etwas kraftlos geraten und das Schlagzeug ist zu lasch und einseitig ausgefallen.

Die Quotenballade darf natürlich auch nicht fehlen, deshalb ist Track Nummer Fünf “Comin´ home” ein ruhigeres Stück. Die Nummer ist etwas langweilig, also insgesamt eher durchschnittlich. Ganz das Gegenteil ist der folgende Song namens “Broken hearted”, welcher durch Härte und eingängigen Refrain überzeugt. Der Titeltrack “Worldshaker” kommt zum Teil etwas weniger nach den Chuck Berry-Fanatikern, was den Song aber trotzdem nicht besser macht, obwohl die Gitarren sogar etwas düstere Riffs rausschleudern. Das folgende “Power Surge” ist nicht mehr als Durchschnitt und langweilt den Hörer eher, als ihn zum abgehen zu bewegen. Titel Nummer Neun “Chrome and steel” überzeugt schon eher durch schönen Groove. Danach kommt ein Song mit dem simplen Namen “Rhythm-N-Blues”; genau das ist er auch, eine etwas angestaubt wirkende R´n´ B - Nummer, die zwar ganz nett ist, aber so mehr oder weniger auch schon tausendmal gehört wurde…
“We are the ready ones” ist nicht weiter erwähnenswert; ein Song ohne Höhe - und Tiefpunkte. Seinen Abschluss findet das Album mit “It´s a Revolution”, einer eher besseren Nummer, die am Ende noch mal an Fahrt aufnimmt.

Unterm Strich lässt sich festhalten, dass die MAIN LINE RIDERS mit ihrem zweiten Album “Worldshaker”, weder das Rad neu erfunden haben, noch eine Bruchlandung hingelegt haben. Die Produktion ist trocken und passend zum Boogierock-Sound der Truppe. Der größte Unterschied im Vergleich zum ersten Longplayer der Band ist der neue Sänger Cliffy und der AC/DC - Ideenklau. Was beim Vorgängeralbum ansatzweise rauszuhören war ist auf der neuen Scheibe unüberhörbar. Das Ganze wird verstärkt durch den Bon Scott-ähnlichen Gesang. Klar gewinnen die RIDERS damit keinen Kreativitätspreis, aber vielleicht wollen sie auch einfach ihren Idolen nacheifern und bluesigen Hardrock der Marke AC/DC zocken. Airbourne machen nichts anderes und werden/wurden dafür in den Himmel gelobt!
Insgesamt ist “Worldshaker” eine eher durchwachsene Platte. Einige Songs wissen zu überzeugen (z. B. “It all ends tonite”, “Broken hearted”) aber manche langweilen auch bzw. ihnen fehlt der der gewisse Kick…einfach etwas mehr Power. Die Band selbst sieht ihre Musik als High Voltage Rock´n´Roll. Zum Teil stimmt das, aber an einigen Stellen fehlt der Starkstrom noch. AC/DC - Fans können sich die Platte mal anhören, alle anderen sollten vorher die Frühwerke von Bon Scott und seinen Mannen auf dem Merkzettel notieren. (Kevin)


Bewertung: 6,5 / 10

Anzahl der Songs: 12
Spielzeit: 52:53 min.
Label: Retroactive Records
Veröffentlichungstermin: 14.09.2009

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