Blaze Bayley - Promise And Terror

blazebayley_promiseandterror.jpgNach einem Comebackversuch zu Anfang des neuen Jahrtausends, einem Split und einem erneuten Comeback 2007 mit “The man who would not die”, folgt jetzt das neue Album “Promise and Terror” von Ex-IRON MAIDEN Sänger BLAZE BAYLEY und seinen Bandkollegen.

Das Cover der neuen Scheibe zeigt einen auf einem Felsen knieenden Mann, der am Boden zerstört scheint und in Kürze von ankommenden Monsterwellen verschlungen wird. Also alles sehr theatralisch…
Der Opener “Watching the nigt sky” geht direkt gut ins Ohr und gefällt mit tollem Refrain. Bester Song der Scheibe! Das folgende “Madness and Sorrow” hat ein krachendes, fast schon thrashiges Intro, verfällt dann aber leider etwas in Belanglosigkeit. “1633” startet mit coolem Bassintro und ist auch sonst ein geiler Song, wäre da nicht dieser schreckliche Mittelteil…ab 2:50 Minuten hört sich der gute BLAZE nämlich eine Zeit lang ziemlich abgehetzt an und legt somit fast schon einen Rap hin! Das geht gar nicht! Weniger Text wäre in diesem Fall eindeutig besser gewesen…

Nun folgt mit “God of speed” eine Nummer, die ihrem Namen irgendwie nicht so ganz gerecht wird. Insgesamt eher gut, aber das Stakkatoriffing und der abgehackte Gesang im Chorus passen nicht so ganz zu der eher opernhaften Stimme des Kotelettenträgers. Der fünfte Track heißt “City of bones” und wird durch einen auf der Snaredrum gespielten Marsch schön eingeleitet. Ein episches Stück Schwermetall. “Faceless” ist ein nach vorne treibender, speediger Song, der ebenso gefällt. In “Time to dare” findet sich sogar ein akustischer Zwischenpart, der sich gut in den Song einfügt und ihn somit verfeinert. Der folgende Track “Surrounded by sadness” braucht ganze 2:40 Minuten, um richtig in Fahrt zu kommen. Denn erst dann wird die E-Gitarre eingestöpselt! Wäre der stromlose Part nur halb so lang, würde das Stück schneller an Fahrt aufnehmen, was ihm insgesamt gut tun würde.
“The trace of things that have no words” ist ein langer Songtitel… die Musik dazu gehört zu den besseren Stücken des Albums. Ihr Ende findet die Platte mit “Letting go of the world”, einem relativ harten Song und “Comfortable in darkness”, ein düsterer, schleppender Schlussakt. Beide Titel sind gelungen und runden das Album ab.

Zum Sound der Platte lässt sich sagen, dass sie zeitgemäß und druckvoll produziert ist. Abstriche muss man hingegen beim Songwriting machen, denn da fehlt irgendwie die Kaltschnäuzigkeit. Oft gibt es auf dem Album Momente, in denen man denkt: Boa, geiles Intro, (wie oben bereits erwähnt) oder der Part geht geil ab und dann kommt plötzlich ein Umschwung, der nicht so richtig ins Gesamtbild passen will. An manchen Stellen hätten die Mannen ruhig etwas konsequenter zu Werke gehen dürfen. Ein wenig mehr Dampf hätte wohl nicht geschadet. BLAZE singt mit ausdrucksstarker und kräftiger Stimme und auch seine Mitmusiker spielen amtlich, doch einige Schwächen im Songwriting sind zu offensichtlich, um von einem uneingeschränkt empfehlenswertem Album sprechen zu können. Das Gesamtbild ist eine Melange aus guten Songteilen und Durchhängern. BAYLEY- Fans sei empfohlen, in “Promise and Terror” reinzuhören, denn die typischen feinen Gesangslinien sind vorhanden, alle anderen sollten ein genaueres Ohr riskieren, bevor sie zuschlagen. (Kevin)


Bewertung: 7 / 10 

Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 55:40 Min.
Label: Blaze Bayley Recordings
Veröfftentlichungstermin: 01.02.2010

Wir benutzen Cookies
Für optimalen Benutzerservice auf dieser Webseite verwenden wir Cookies. Durch die Verwendung unserer Webseite erklären Sie sich mit der Verwendung von Cookies einverstanden