Resonance Room - Unspoken

resonance_room_-_unspoken.jpgNoch vor gar nicht allzu langer Zeit hat mein werter Kollege Maik das zweite Album der Italiener EN DECLIN (Review hier) genauer unter die Lupe genommen und war sehr erfreut darüber, dass aus diesem sonnigen Land auch mal wieder etwas melancholisches und herzergreifende Musik zu uns nach Deutschland gelangt. Nun, kurze Zeit später, landet auf meinem Tisch ebenfalls ein Album aus Italien, welches sich den eher melancholischen und düsteren Klängen verschrieben hat.
RESONANCE ROOM heißt die sechsköpfige Band und wirft via My Kingdom Music ihr Debütalbum „Unspoken“ auf den Markt. Dieses hat doch einige Zeit auf sich warten lassen, denn 2004 wurde bereits die erste Demo veröffentlicht. Sogar eine zweite Demo wurde 2006 auf den Markt losgelassen bevor nun endlich ein Full-Length Album das Licht der Welt erblickte. Allerdings sollte man erwähnen, dass die Band einen Namenswechsel vollzogen hat und erst diese Veröffentlichung als RESONANCE ROOM in die Regale kommt. Manchen Undergroundfans ist der Sechser vielleicht unter dem Namen FRAGMENT bekannt. Für mich ist es jedoch die erste Begegnung mit dieser Band.

Das Cover von „Unspoken“ lässt bereits erahnen in welchen musikalischen Genren sich hier bewegt wird. Das Label der Italiener spricht von progressive Metal, welcher durch düstere Gothic Atmosphäre untermalt wird. Hierbei fallen einige Namen von hochkarätigen Bands, welche als Einfluss in die Musik von RESONANCE ROOM angemerkt werden. Größen wie KATATONIA, PAIN OF SALVATION, ANATHEMA, PORCUPINE TREE und RIVERSIDE werden hier in den Mund genommen. Das soll uns doch gleich mal die Messlatte ziemlich weit oben ansiedeln und mit Spannung ging ich an das Debütalbum heran.

Ich muss gleich gestehen, dass ich durchaus positiv überrascht bin. Hier wird tatsächlich so einiges geboten. Musikalisches Können und vor allem wahnsinnige Vielfalt sollten hierbei an erster Stelle genannt werden. Während der Openertrack mit schwerfälligem Pianoklängen und der lupenreinen Gesangsstimme von Frontmann Alessandro Consoli daher kommt und bereits weiß eine melancholische Atmosphäre zu erzeugen, gesellen sich in „Escape“ druckvolle Gitarrenriffs dazu und erschaffen eine gewaltige Stimmung. Von schnelleren Parts über groovende Rythmen bis hin zu schleppenden doomigen Passage ist einfach alles vorhanden was man sich vorstellen kann. Auch der Gesang variiert ungemein. Alessandro überzeugt überwiegend mit seinem cleanen Gesang, welcher ab und an in pure Verzweiflung und schon fast in „jammeraritge“ Töne übergeht. Ab und an ist es für meinen Geschmack doch ein wenig zu viel gejammert, jedoch schafft es RESONANCE ROOM gewaltige Stimmung und Emotionen zu erzeugen. Zu den doomigen Passagen gesellen sich auch durchaus mal tiefe Growls, welche perfekt ins Bild zu passen scheinen.

Wie ihr euch vielleicht vorstellen könnt ist das ein kleiner Ausblick auf das Spektrum, welches RESONANCE ROOM bietet. „Unspoken“ ist ein Album das wirklich Herz hat und zu überzeugen weiß. Überwiegend wird eine faszinierende Spannung aufgebaut, welche aber manchmal leider zu leicht zu durchschauen und zu berechenbar ist. Dennoch wird hier ein Debüt geboten, welches sich zwar mit den oben genannten Größen noch nicht messen kann, aber die Einflüsse sind wirklich klar erkennbar. Schön ist ebenfalls, dass nicht einfach nur stupide kopiert wird, denn die Italiener verstehen sich in ihrem Gebiet und schaffen es ihre eigene Art zu entwickeln um Emotionen durch ihre Musik zum leben zu bringen. Fans der oben genannten Bands sollten also definitiv ein Ohr riskieren und ich bin mir sicher, dass sie nicht enttäuscht werden. Ein paar Anläufe hatte das Album bei mir zwar gebraucht, doch dann war es in der Lage so richtig zu zünden. Ich bin sehr gespannt wie es bei den Italienern weitergeht und diese sollte man auf jeden Fall im Auge behalten. (Sebastian) 


Bewertung: 7,5 / 10

Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 57:39 min
Label: My Kingdom Music
Veröffentlichungstermin: 07.09.2009

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