Taake - Bjoergvin (Re-Release)

taake_bjoergvin.jpgHmmm....alles was seit einiger Zeit von Peaceville auf meinem Schreibpult landet ist irgendwie, irgendwo schon einmal erschienen und über die Ladentische gewandert. Ebenso verhält es sich auch mit dem TAAKE-Werk „Bjoergvin“, welches im letzten Dezember erschienen ist. Hierbei handelt es sich nämlich um das durchwegs umstrittene Re-Release des 2002er Werkes „Over Bjoergvin Graater Himmerik“ - die damals zweite Scheibe der Norweger.

Jeder der schon einmal mit den Schwarzheimern von TAAKE und im Besonderen mit dem angeblich rechtsgedrehten (gut, wer sich mit Hakenkreuzen schmückt braucht sich darüber auch nicht wundern...), gern provokanten und geistig nicht immer voll auf der Höhe stehenden Hoest zu tun hatte weiß, dass dieses Album mal wieder die Nation gespalten hat. Allerdings schaffte es Hoest anscheinend den Peacevillern zu verdeutlichen, dass er keine Ideologie des NSBM damit in die Welt pflanzen will und wollte, und somit kommen wir nun also nochmal in den Genuss dieses durchaus gelungenen Black-Metal-Epos.

Blanke Raserei, klirrende Kälte und eine frostig-unterkühlte Stimmung – dies waren die Eckdaten des 1999 erschienen Debüts „Nattestid ser porten vid“. Eben diese Grundzutaten werden auch bei dem Zweitling in den Kessel geworfen, allerdings verwendete man auch feinere Gewürze wie klassische Klavieranschläge, mittelalterlich-paganische Maultrommel-Akzente oder aber Hoest lässt seine Stimmbänder auch mal bei dezent-betörendem Klargesang etwas entspannen von dem eisigen Gekeife.
Part III ist dann zu Beginn sehr Rifforientiert (die Gitarrenarbeit ist auf diesem Album überhaupt sehr melodiös, aber keineswegs sanft ausgefallen), lässt dann die Doublebass in den Vordergrund treten um sich danach im Mittelteil gar progressiv-zäh dem Hörer entgegen zu winden. Ein geiler Black Metal-Track, welcher sich frostig dem Hörer nähert und eine Verschnaufpause darstellt, denn „Part IV“ poltert und rast sofort drauflos, lässt alles hinter sich und infernale Black-Metal-Blasts werden einem um die Ohren gehauen – ohne dabei die auflockernden Breaks zu vergessen. In allen Songs steht natürlich Hoests hasserfülltes Gefeife im Vordergrund und bei „Part V“ bekommt man im dämonisch-düsteren Mittelteil gerne mal eine Gänsehaut. „Part IV“ hat Ohrwurmcharakter, ist aber dennoch astreiner Black Metal, welcher sich in geilen Pianoklängen verliert, bevor er wieder mächtig an Fahrt aufnimmt.

Schon die Erstauflage war räudig, aber dennoch differenziert produziert und ebenso verhält es sich natürlich auch mit der Neuauflage aus dem Jahre 2009 – man, das klingt als ob es schon ewig her wäre. Auf jeden Fall lassen TAAKE einen gedanklich mit diesem Album direkt ins winterliche Norwegen driften.

Ja, was soll ich noch sagen. Wer auf klassischen, nordischen und eisigen Black Metal steht, der ist hier natürlich an der besten Adresse und sollte zugreifen – insofern er es nicht schon vor sieben Jahren getan hat. Wenn ich aus dem Fenster sehe und die weißen Auswirkungen von Tief Daisy meinen Augen weh tun, mir in der Wohnung die Füße trotz Heizung zu Eisklumpen gefrieren und mein Atem Eisblumen am Fenster hinterlässt, dann finde ich dieses Album gleich noch etwas gelungener. (Tanja/metalroxx)


Bewertung: 7,5 / 10

Anzahl der Songs: 7
Spielzeit: 39:10 min
Label: Peaceville Records
Veröffentlichungstermin: 11.12.2009

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