Iron Mask - Shadow Of The Red Baron

ironmask_shadowofthebackbaron.jpgSaitenhexer Dushan Petrossi hat mit seiner Band IRON MASK ein neues Werk eingespielt. Die Neo-Klassik-Metaller kehren fünf Jahre nach ihrem letzten Output “Hordes of the brave” mit teilweise neuem Lineup zurück: auf die Drumfelle drischt jetzt Erik Stout ein und die Keyboadeinlagen stammen von Richard Andersson.

Das Coverartwork zu “Shadow of the red baron” lässt mich ein wenig schmunzeln… ich meine mehr Klischee als ein eiserne Maske tragender Kerl, der in einem alten roten Flugzeugbomber sitzt und aus allen Rohren feuert geht nun wirklich nicht… wenn da nicht noch ein netter Sensenmann als Copilot wäre, der dem “Eisernen” auf die Schulter klopft. Gemeinsam fliegen die beiden über brennende Felder und kämpfen gegen finstere Mächte… na ja…

Nach dem ersten visuellen Eindruck geht’s jetzt um das Eigentliche - die Musik: ganz dem Cover entsprechend wird die Scheibe vom Titeltrack mitsamt Bomberalarm und Maschinengewehrsalven eröffnet. Es folgt eine irrwitzige Gitarrenabfahrt, die an einen wilden Flug in einem alten Kampfjäger erinnert. Das atemberaubende Tempo wird im ganzen Song gehalten, obwohl dieser mit einer Länge von sieben Minuten nicht gerade zu den kürzesten Stücken gehört.
In den beiden folgenden Songs “Dreams” und “Forever in the Dark” werden Chöre eingesetzt, welche die Lieder noch bombastischer und größer machen.

Der vierte Track “Ressurection” fällt stilistisch etwas aus der Reihe, was ihn aber nicht schlechter sondern interessanter und heavier um die Ecke kommen lässt. Dort stimmt Petrossi die Gitarre während dem Vers sogar tiefer und rifft sabbathartig. Verfeinert wird das Intro mit einer ägyptisch klingenden Melodie. Sehr fein! Der mächtige Chorus, die eingesetzten Chöre und das ausufernde, aber nicht übertrieben lange Flitzefingergitarrensolo führen uns aber wieder in bestbekanntes Gebiet.

Im Anschluss folgen aber auch die beiden schlechtesten Songs: das soft rockende “Sahara”, das mit einfallslosem Refrain wenig gefällt und “Black devil ship”, indem ohne mit der Wimper zu zucken, Piratenklischeemelodien am laufenden Band verbraten werden und das dadurch einfach lächerlich klingt.
Auch der siebte Song “We will meet again” glänzt nicht gerade durch Originalität, sondern plätschert schmalzig und unspektakulär vor sich hin.
Mit “Universe” und “My angel is gonge” folgen zwei gutklassige Stücke. Ersterer ist eine flotte uptempo Nummer, zweiterer eine sanfte Ballade, die jedoch durch den Gesang von Götz “Valhalla Jr” Mohre (welch dämlicher Künstlername) aufgewertet wird. Weiter geht’s mit “Only the good die young”, ein relativ ordentliches Lied über ein häufig besungenes Thema. Am Ende des Albums steht das fast siebenminütige(!) quasi - Instrumental “Ghost of the Tzar”, dessen Vocals nur aus mehrmals eingestreuten “Ghost of the Tzar” - Beschwörungsrufen besteht und das eigentlich überflüssig ist.

Obwohl der Anteil an neo-klassischen Elementen im Vergleich zu den Vorgängeralben zurückgeschraubt wurde, ist die Platte immer noch prunkvoll. Anstelle von klassischen Anleihen treten Melodic metallische Momente. Bombast und Prunk sind durch die oft eingesetzten Choräle und die filigrane Gitarrenarbeit trotzdem ausreichend vorhanden. Seine spielerischen Fähigkeiten stellt Dushan Petrossi während der gesamten Spielzeit des Albums oft genug unter Beweis. In bester Malmsteen - Manier fetzt er über das Griffbrett. Die Refrains sind einprägsam und bleiben schnell im Ohr hängen. Am Sound gibt’s nichts auszusetzen, er ist differenziert und klar.
Insgesamt ist der dritte Longplayer der “Eisernen Maske” eher durchwachsen und vergleichbar mit einer Achterbahnfahrt oder wahlweise einer Notenserie auf Petrossis Gitarrenhals. Es gibt Höhepunkte wie “Ressurection” und “Forever in the dark”, eher mittelmäßiges (“Only the good die young”) und schlechtes wie “Black devil ship”. Freunde von verspieltem, melodischem Metal können ein Ohr riskieren, wenn sie ihre Sammlung erweitern möchten. (Kevin)

Bewertung: 6,5 / 10

Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 55:22 min
Label: Lion Music
Veröffentlichungstermin: 15.01.10

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