En Declin - Domino/Consequence

endeclin_domino.jpgDas sonnige Italien ist normalerweise nicht gerade bekannt für melancholisch-düstere Sounds, um so schöner ist es, dass mitten im tristen Winter das zweite Album von EN DECLIN bei mir zur Rezension landete. EN DECLIN, die hierzulande nahezu unbekannt sein dürften, das sind fünf Italiener, die bereits seit den Neunzigern zusammen musizieren, um „emotionale Musik“ zu erschaffen. Nach zwei Demos erschien 2005 dann endlich das Debütalbum „Trama“, mit dem man  in der Heimat für etwas Furore in der Musiklandschaft sorgen konnten, schenkt man dem beiliegenden Zettel Glauben. Vier Jahre später liegt nun das Zweitwerk  - „Domino/Consequence“ - dieses Fünfers vor, das soviel sei schon mal verraten, ein ansprechendes Album geworden ist!

Es gelingt den fünf Italienern auf jeden Fall einmal eine ganze Reihe Songs abzuliefern, die voll gepackt sind mit melancholischen, traurigen und nachdenklichen Stimmungen, eingebettet in progressive bis alternative Strukturen. Das erste Ziel ist damit erreicht, denn „Domino/Consequence“ kann man mit gutem Gewissen als in sich stimmiges Album bezeichnen. Insgesamt gibt es zwölf Songs auf „Domino/Consequence“ zu hören, die es auf eine Spielzeit von über eine Stunde bringen, was eigentlich schon zu viel ist, was euch sagen soll, dass Ziel Nummer zwei nicht ganz erreicht wird! Nämlich ein Album abzuliefern, das im Vergleich zu Referenzwerken mithalten kann. Im Gegensatz zu den genannten Vorbildern TOOL und ANATHEMA, wobei EN DECLIN mangels Härte nur dezente Berührungspunkte mit diesen Bands aufweisen, fehlt es den Songs und damit dem gesamten Album an Abwechslung und wirklich packenden Ideen.

Vom Songaufbau her ähneln sich alle Songs ziemlich stark, so dass es schwer fällt Unterschiede zwischen den einzelnen Stücken herauszuarbeiten oder Anspieltipps anzugeben. Ich kann lediglich sagen, dass mit „Leave Apart A Sense“ ein Song dabei ist, der bei mir so gar nicht zünden will und der nur an mir vorbeirauscht. Erschwerend kommt hinzu, dass es durch den italienischen Akzent des Sängers Mao, der ansonsten aber eine prima Leistung abliefert, schwer fällt, nein es ist nahezu unmöglich, zu verstehen, was denn da gerade gesungen wird. Von daher ist das wirklich gelungene BEATLES Cover von „While My Guitar Gently Weeps“, das sich so anhört, als würden PEARL JAM die BEATLES covern, noch das eindringlichste und eingängigste Stück; da kennt man wenigstens den Text.

Insgesamt fehlen einfach die großen Melodien, es fehlt die Abwechslung und es fehlt die Explosivität, die man sich ab und zu dann doch mal wünscht. Bei der dezenten Härte, mit der EN DECLIN zu Werke gehen, fällt es schwer zu glauben, dass diese Band ursprünglich aus der melodischen Death Metal Ecke kommen soll, wenn ich den beiliegenden Zettel richtig interpretiere.
     
Vermutlich hört sich das hier jetzt viel negativer an, als es tatsächlich ist. Gerade die ersten fünf bis sechs Songs von „Domino/Consequence“ liefern richtig gute Ansätze, es fehlt eben nur noch das Besondere. Schraubt man die Erwartungen nicht zu hoch, kann man dieses zweite Album von EN DECLIN durchaus als lohnend empfehlen, von daher halte ich 7 Punkte für gerade noch so vertretbar. (Maik)


Bewertung: 7 / 10

Anzahl der Songs: 12
Spielzeit: 61:05 min
Label: My Kingdom Music
Veröffentlichungstermin: 28.09.2009
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