Asylum Pyre - Natural Instinct?

asylumpyre_naturalinstinct.jpgIn der monatlichen Flut an Veröffentlichungen tauchen zum Glück auch immer wieder solche auf, die irgendetwas Besonderes haben. Zu diesen muss ich auch „Natural Instinct?“ zählen, das Debütalbum der französischen Band ASYLUM PYRE, das zu meiner Überraschung nicht von einem Label herausgebracht wird, sondern von der Band selber als so genannte Eigenproduktion. Warum das so ist, mag sich mir nach inzwischen mehrmaligem Hören von „Natural Instinct?“ nicht erschließen, denn dieses Album kommt als durch und durch professionelles Produkt daher. Und seien wir ehrlich: Wahnsinnig viele gute Bands hat das große Frankreich nun wirklich nicht zu bieten oder sie verstecken sich im Untergrund wie ASYLUM PYRE.

Vielleicht liegt es ganz einfach an der Grenzenlosigkeit mit der ASYLUM PYRE zu Werke gehen. Mag die Aufzählung der Einflüsse auf der MySpace-Präsenz wie ein typisches Namedropping erscheinen, um für möglichst viele interessant zu sein – dort werden Bands wie PAIN OF SALVATION, METALLICA, NIGHTWISH, THERION, PINK FLOYD, BLIND GUARDIAN oder DREAM THEATER genannt – so stellt sich schnell heraus, dass die Musik der Franzosen tatsächlich so vielseitig ist wie die genannten Einflüsse. Zusätzlich werfe ich mal noch EPICA in die Runde, denn ähnlich wie die Niederländer verbinden ASYLUM PYRE in ihren Songs auf der einen Seite komplexes Songwriting mit melodischen Refrains, lassen auf der anderen Seite aber auch die nötige Härte nicht vermissen. Um das Ganze mal auf einen Nenner zu bringen, kann man ASYLUM PYRE am ehesten noch in die progressive Power Metal Schublade packen, da findet man die größte Schnittmenge.

Das ist einerseits lobenswert, denn den Eindruck „schon 1000 Mal gehört“ gewinnt man bei ASYLUM PYRE so gut wie nie, auf der anderen Seite wird die Chose dadurch nicht gerade leicht genießbar, man muss sich schon einige Male intensiv mit „Natural Instinct?“ beschäftigen! Diese Mühe lohnt sich allerdings, denn die meisten der 10 Songs auf diesem Album wissen zu gefallen und bestechen durch sehr durchdachte Arrangements und den Wechselgesang von Männlein (Johann Cadot) und Weiblein (Carole Alcantara). Wobei man schon sagen kann, dass die Dame deutlich im Vordergrund steht, was genau die richtige Entscheidung ist, denn Carole Alcantara hat sowohl die Opernstimme drauf als auch eine ganz normale mittelllastige Rockstimme.

Die Highlights der knappen Stunde sind für meinen Geschmack die Bandhymne „The Asylum Pyre“, das kurze und knackige „Love Ecstasy“ sowie der Elfminüter „Different Sides, Same Thoughts“. Und wenn die restlichen Songs teilweise noch ein wenig kompakter und besser auf den Punkt komponiert wären, könnte ich noch weitere Highlights aufzählen. Darüber hinaus krankt es auf „Natural Instinct?“ noch an einer Kleinigkeit, die vielen französischen Bands das Leben schwer macht. Die englischen Texte, die mit diesem typischen französischen Akzent vorgetragen werden, klingen nun mal auch bei ASYLUM PYRE ziemlich gewöhnungsbedürftig. Aber das nur am Rande.

Wie gesagt...ASYLUM PYRE machen auf ihrem Debüt, das zudem amtlich produziert wurde ohne jetzt näher ins Detail gehen zu wollen, vieles richtig. Von daher darf man gerne mal reinhören! (Maik)


Bewertung: 8 / 10

Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 58:58 min
Label: Eigenproduktion
Veröffentlichungstermin: September 2009 
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