Incapacity - 9th Order Extinct

Etwas komisch ist die Entstehungsgeschichte von INCAPACITY schon, denn vor nicht allzu langer Zeit gab der Boss des schwedischen Underground-Labels Cold Records einem seiner Musiker den Auftrag, eine "All-Star"-Death Metal-Band zu gründen. So schlossen sich dann kurzentschlossen drei Musiker der hierzulande eher unbekannten Melodic-Deather SOLAR SUN mit dem ex-PAN-THY-MONIUM-Gitarrero Robert Ivarsson sowie Grunzer Andreas "Dread" Axelsson, dem ersten MARDUK-Sänger und wohl vor allem als EDGE OF SANITY-Gitarrist bekannt, zusammen. Und das relativ erfolgreich, denn bereits mit dem letztjährigen Debüt "Chaos Complete" konnte ein Deal mit dem Metal Blade-Label an Land gezogen werden.

Nun liegt also bereits das zweite Album "9th Order Extinct" vor, und das dürfte dem geneigten Schwedentod-Freund durchaus zu gefallen wissen. Soundmäßig klar in der Tradition von frühen 90er Klassikern wie GRAVE oder UNLEASHED wird hier, außer in zwei ein-Minuten-Knüppelattacken, überwiegend im gemäßigten Midtempo agiert. Besonders stark wird INCAPACITY, wenn sie zu ihren schon starken Rhythmus-Riffen noch melodische Leadgitarren beisteuern. So erinnern dann Songs wie "File Under Torture", "Shadow Of The Watcher" oder "Christless Ways" äußerst angenehm an die alten EDGE OF SANITY-Meisterwerke wie "Unorthodox" oder "The Spectral Sorrows" und gehören so eindeutig zu den Highlights dieser Platte – wenn sie auch freilich nicht an die Genialität der alten Dan Swanö-Gruppe rankommen, aber wer sollte das jemals wieder schaffen!

Auch wenn INCAPACITY mit diesem Werk nicht ganz an die andere große Sweden-Allstar-Truppe BLOODBATH (feat. u.a. Swanö, Anders "Blackheim" Nyström und inzwischen auch Peter Tägtgren) rankommen, ist "9th Order Extinct" ein äußert starkes Death Metal-Brett geworden, das alle Trademarks der alten Schweden-Schule beinhaltet, ohne dabei altbacken zu klingen. Diese anfängliche Auftragsarbeit dürfte auch in der Zukunft, wenn sie ihren Projekt-Charakter ablegen und als richtige Band zusammen bleiben, durchaus ein Wörtchen im Death Metal-Business mitreden dürfen. (Kai)

Bewertung: 8,0 / 10



Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 40:15 min
Label: Metal Blade
Kategorie: CD-Reviews