Pain Of Salvation - Linoleum EP

painofsalvation_linoleum.jpgFür alle PAIN OF SALVATION Fans gibt es in diesem Jahr gleich zwei Mal Grund zur Freude. Zuerst gab's im März die großartige DVD „Ending Themes On The Two Deaths Of Pain Of Salvation“ für die Augen, jetzt legen PAIN OF SALVATION mit „Linoleum“ eine brandneue EP für die Lauscher nach; bevor im nächsten Jahr das lang erwartete neue Studio(Doppel!)Album „Road Salt“ ansteht. Und die hat es in sich, soviel sei euch schon mal verraten! Von daher will ich mich gar nicht lange mit irgendeinem Vorgeplänkel aufhalten – wer mehr über diese außergewöhnliche Band erfahren möchte, sollte das hier lesen – sondern widme mich gleich den sechs Songs von „Linoleum“.

Darunter befinden sich mit „Linoleum“, „Mortar Grind“, „If You Wait“ und „Gone“ vier ganz neue Songs, einer besser als der andere, sowie mit „Yellow Raven“ ein SCORPIONS Cover (!), das von einem so genannten „Bonus Track B“ eingeleitet wird, in dem PAIN OF SALVATION erneut ihre ganz eigene Art des Humors unter Beweis stellen. Mehr wird an dieser Stelle nicht verraten.
Gerade das geniale SCORPIONS Cover (zehn Mal intensiver als das Original) passt insofern sehr gut zum restlichen Material, da PAIN OF SALVATION auf „Linoleum“ verstärkt den Sounds der Siebziger nachgehen. Der Titelsong zum Beispiel hat nicht nur dezent was von LED ZEPPELIN! Nu Metal Einlagen waren gestern, auf „Linoleum“ gibt’s das Rundum-Wohlfühlpaket für den Progressive Rock/Metal Fan.

Wer die Schweden in den letzten Jahren etwas aus den Augen verloren haben sollte, wird mit „Linoleum“ auf jeden Fall wieder versöhnt werden. PAIN OF SALVATION bewegen sich zwei Schritte zurück zu „Remedy Lane“ oder „The Perfect Element Pt. 1“ (ob Part 2 je erscheinen wird?) und rocken auf dieser EP, scheinbar losgelöst von irgendwelchen Fesseln, einfach nur drauf los; hart, dunkel, schwer und intensiv! Und vor allem geht Daniel Gildenlöw endlich wieder textlich von der fiktiven auf die persönliche Ebene über, wodurch die vier neuen Songs deutlich an Zugänglichkeit und Faszination gewinnen. „Linoleum“ liegt kein abstraktes, um nicht zu sagen abstruses, Konzept zugrunde wie damals „Be“, das außer Daniel Gildenlöw selber vermutlich niemand verstanden hat, und auch die recht nüchterne „Kapitalismuskritik“ auf „Scarsick“ findet erst einmal keine Fortsetzung. In diesem Zusammenhang stellt es sich übrigens als Armutszeugnis heraus, bei einer Band wie PAIN OF SALVATION, wo Musik und Texte so dermaßen zu einer Einheit verschmelzen, die Promo ohne Textblatt auszuliefern; aber das nur am Rande.

Ich freue mich viel lieber an der düsteren Intensität von „Mortar Grind“ (der extremste PAIN OF SALVATION Song seit „A Trace Of Blood“), schwebe beim ruhigeren psychedelisch-atmosphärischen „If You Wait“ in andere Sphären und werde beim großartigen Epos „Gone“, das sich immer weiter steigert bis der Zenit erreicht ist, wieder mit einem Schlag auf den Boden der Tatsachen gebracht.
Selten war eine EP so wichtig und unentbehrlich wie „Linoleum“, ach was sehne ich „Road Salt“ bereits entgegen! Mit „Linoleum“ im Rücken steht einem weiteren Meisterwerk aus dem Hause von PAIN OF SALVATION nichts mehr im Wege! (Maik)


Bewertung: 9 / 10

Anzahl der Songs: 6
Spielzeit: 29:36 min
Label: Inside Out/EMI
Veröffentlichungstermin: 13.11.2009      
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