Das 2002 erschienende fünfte THE CROWN-Album "Crowned In Terror" entpuppte sich schnell als Besonderheit in der Discographie der Schweden. Zum einen wegen der ungewohnten, sehr trockenen thrashigen Produktion, die sich stark von den ansonsten eher Death Metal-mäßigeren Sounds unterscheidet, zum anderen ist dies das einzige Album ohne den Stamm-Sänger Johan Lindstrand, der hier kurzzeitig von ex-AT THE GATES-Schreihals Tomas Lindberg ersetzt wurde. Trotzdem war "CiT" wahrlich kein schlechtes Album, womöglich nicht das beste THE CROWN-Werk, aber beileibe ein amtlicher Hammer. Dachten wohl auch die meisten Fans – nur nicht die Band, die immer wieder ihre Unzufriedenheit über diese Scheibe zu Protokoll brachte.

Nun löste sich THE CROWN im März 2004 auf, hauptsächlich aufgrund einer stetig gewachsenen Ernüchterung gegenüber dem Business. Aber so ganz sang- und klanglos wollten sie sich augenscheinlich nicht verabschieden, vielmehr wollten sie vorher noch den - aus ihren Augen - "Schandfleck Crowned In Terror" wieder geradebiegen. Also begaben sie sich abermals ins Studio, wo nicht nur Johan Lindstrand die Vocals ganz neu einsang, sondern auch die Bass-Spuren erneuert und die Drums geremixed wurden. Das Ergebnis erscheint nun unter dem Namen "Crowned Unholy", und es kann sich durchaus sehen lassen! Die Generalüberholung des Sounds läßt diesen nun mehr an die anderen Scheiben wie "Deathrace King" und "Possessed 13" erinnern und passt sich somit besser in das Gesamtwerk der Band ein. Auch einigen Songs tun die Veränderungen merklich gut, so wird beispielsweise das auf "CiT" eher unauffällige "The Speed Of Darkness" dank des neuen Gesangs und einiger weniger Sound-Gimmicks zu einem der Highlights auf "Crowned Unholy". Im direkten Vergleich der beiden Alben gewinnt meiner Meinung nach klar das letztere, allein da der Gesang von "Satan From Hell" Lindstrand weitaus besser zu dem bekannten Death-Thrash passt.

Natürlich muss es jeder selber wissen, ob er sich das praktisch identische Album zweimal in die Sammlung packen möchte. Unbedingt notwendig ist es halt nicht, da "CiT" wie gesagt ja alles andere als schlecht war. Dennoch bin ich mir sicher, dass viele THE CROWN-Fans sich von der Beschaffung dieses Abschiedsgeschenks nicht abhalten lassen werden. Und denen, die sich überwinden konnten, wird auch so einiges nebenher geboten: neben ausführlichen Liner-Notes der Bandmitglieder und einer detaillierten Übersicht über die Produktions- und Remix-Schritte kommt "Crowned Unholy" noch mit einer Bonus-DVD her, die ein komplettes Konzert der Band beinhaltet, aufgezeichnet im November 2003 in Karlsruhe, das mit guter Bild- und Tonqualität aufwarten kann und die intensive Live-Atmosphäre eines THE CROWN-Gigs auf den Bildschirm überträgt. Wie gesagt, von einer Kaufpflicht kann hier zwar keine Rede sein, bereuen würden es aber sicherlich die wenigsten Fans dieser leider viel zu früh von uns gegangenen Combo! (Kai)

Bewertung: -- / 10



Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 43:33 min
Label: Metal Blade
Veröffentlichungstermin: 09.08.2004
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