Kennt hier noch jemand die alte Hagener Underground-Kultband Decapitation, die im Jahre 2002 ihr Debüt-Album einspielte und kurz darauf aus beruflichen Gründen zu Grabe getragen wurde? Nicht? Egal, denn mit Reconstructed sind drei Fünftel dieser unterbewerteten Underground-Kapelle wieder am Start und führen mit ihrem 5-Track-Demo das fort, das man 1997 mit Decapitation begonnen hat.
Wer also auf Früh-Neunziger Old School Death Metal im Stile Benedictions oder Bolt Thrower steht, sollte definitiv weiterlesen.

Denn genau diese beiden britischen Bands dürften mit ihren melodischen Leadgitarren, den Dampframmen-Riffs und den kehligen Growls ganz besonders für das Songmaterial der fünf Westfalen Pate gestanden haben.
Hauptsächlich im Mid-Tempo agierend haut man dem geneigten Hörer ein Nackenbrecher-Riff nach dem anderen um die Ohren, so dass auch der zögerlichste Death Metal-Fan mit dem Fuß mitwippen sollte. Songwriterisch weiß man nämlich wirklich zu gefallen, da die Songs in sich schlüssig klingen, Wiedererkennungswert besitzen und souverän eingespielt sind. Als Anspieltipp kann ich euch nur ganz klar die Benediction-Hommage „Unabomber“ ans Herz legen.
Zwar ist der Sound alles andere als fett, die Lautstärke und Aufnahme-Qualität schwanken hin und her und es rumpelt ganz gewaltig im Karton, aber für ein erstes Demo sind schon ziemlich viel-versprechende Parts dabei, die auf ein gut produziertes, ordentlich knallendes Debüt-Album hoffen lassen.
Wer also etwas für Bands ala Benediction, Bolt Thrower, Deathevokation oder aber auch den Amis Massacre übrig hat, sich nicht vor selbstproduzierten Rumpelsound scheut und einer kleinen Underground-Band eine Chance geben will, sollte mal in das Debüt-Demo des Quintetts reinlauschen (nachzuhören übrigens auch in voller Länge auf http://www.myspace.com/reconstructedmetal).
Man darf auf jeden Fall gespannt sein was da noch so kommen mag. (Leimy)

Bewertung: 7/10

Anzahl der Songs: 5
Spielzeit: 22:06 min
Label: Eigenproduktion
Veröffentlichungstermin: bereits veröffentlicht