Terrorgod - Coming Home

terrorgod_cominghome.jpgIch zitiere: „Das musikalische Feuer, das IRON MAIDEN oder auch METALLICA gelegt haben, entfachen TERRORGOD aufs Neue. Stilmerkmale aus dem Heavy, Thrash, Black Metal und Prog Bereich, die zunächst unvereinbar klingen, fügen TERRORGOD zu einer eigenständigen, schlüssigen Mixtur zusammen, die den Zuhörer sofort fesselt. Metal avanciert hier zur Kunstform.“ Nein, das ist nicht mein Geschwätz, sondern mit diesen Worten preist das Label oder die Band selber „Coming Home“ an, das zweite Album der süddeutschen Metalband TERRORGOD.

Es mag sein, dass klotzen zum Geschäft dazugehört, aber Leute – Habt ihr nicht mehr alle Tassen im Schrank? Oder woher kommt so ein Schwachsinn? Zuerst musste und konnte ich noch darüber Schmunzeln, aber nach dem ersten Durchgang von „Coming Home“ blieb mir das Lachen im Halse stecken. Ehrlich, ich bin nur ungern das Arschloch, aber selbst nach mehrmaligen Versuchen fällt es ausgesprochen schwer, viel Positives über „Coming Home“ zu finden.

Nun gut, fangen wir mal an. Es gibt auf „Coming Home“ ein paar Songs, die gar nicht so übel sind, wie der eigentliche Opener „2000 Years“ (das Kriegsgeräusche-Intro „W.A.R.“ hätte man sich getrost schenken können), der Power Metal Titelsong „Coming Home“ oder der Longtrack „Betrayer“, der nicht nur wegen seines Titels Erinnerungen an KREATOR hervorruft. Auch die musikalische Leistung der Band geht so weit in Ordnung und in Anbetracht der Größe der Band kann sich auch die Produktion von „Coming Home“ hören lassen. Noch was? Nee, ich glaub, das war's, denn die paar guten Ansätze machen TERRORGOD auf der anderen Seite gleich wieder kaputt.

Zwar rühmen sich die Münchener damit, mehrere Stile gekonnt miteinander zu vermischen, in Wahrheit höre ich aus „Coming Home“ aber vielmehr eine musikalische Orientierungslosigkeit heraus. Will man jetzt Power Metal („2000 Years“, „Coming Home“) sein oder doch lieber Thrash Metal („Miss Treated“, „Enslave The Light“) oder gar Modern Metal („In Vain“, „The Burning Cross“)? Mal davon abgesehen, dass man die oben erwähnten Black und Prog Einflüsse selbst mit einer Lupe nicht findet, ich vermisse ganz eindeutig den roten Faden. Selber kategorisiert sich die Band als Melodic Thrash Metal; das lass ich mal so stehen.

Das größte Problem haben TERRORGOD allerdings in ihren eigenen Reihen, genauer gesagt in Person von Sänger Michael Schießleder, der mit seinen schwachbrünstigen, zahmen und irgendwie uninspirierten Vocals sowohl für eine Power Metal Band als auch für eine Thrash Metal Band, und damit im Ergebnis auch für TERRORGOD, ungeeignet ist. Sorry, aber manchmal kann die Wahrheit auch bitter sein.

Für den Hörer ist „Coming Home“ jedenfalls eine bittere Pille, nicht nur, aber vor allem wegen des Gesangs, da verwundert es nicht, dass ich das 1-minütige Akustikgitarreninstrumental „Given And Taken“ als Highlight auslobe. „Laues Lüftchen“ statt „musikalischem Feuer“, und die ultimative Bandlobhudelei hätte wenigstens ein Fünkchen Wahrheit gehabt. (Maik)


Bewertung: 4,5 / 10

Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 46:30 min
Label: STF Records
Veröffentlichungstermin: 07.09.2009
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