Suicidal Angels - Sanctify The Darkness

suicidalangels_sanctifythedarkness.jpgAnd the winner is... Thrashern schon eine Weile aus dem griechischen Untergrund bekannt, haben SUICIDAL ANGELS nun das große Los gezogen und einen Deal beim Branchenriesen Nuclear Blast ergattert! Dem zuvor gegangen war aber der Gewinn des „Rock the nation“ Wettbewerbs, an dessen Ende (Sieg durch Voting) Nuclear Blast schon mit den Papieren winkte. Und was soll man sagen? Voll ins Schwarze getroffen!

„Sanctify the darkness“ wird sich nahtlos in die Reihe der Alben von aufstrebenden Thrashheros einreihen, das steht schon nach den ersten Sekunden des Openers „Bloodthirsty“ fest wie in Stein gemeißelt! Ohne großes Brimborium geht’s hier gleich so dermaßen rund, dass das blutende Thrasher – Herz im Takt mit hüpft. Allerdings warten wir erstmal bis zum Ende der Platte, ob das vorliegende Album „Waking into nightmares“, „Infected nations“ oder „Tales from the grave in space“ gewachsen ist.

Ein frühes Wort zum Sound: MYSTIC PROPHECY Monotonsänger R.D Liapakis zeichnet sich verantwortlich für den Klang der Platte und hat fantastische Arbeit geleistet! Daran muss sich in Zukunft gemessen werden, Herr Liapakis, höchster Respekt!
Was beim Hörgenuss allerdings etwas sauer aufstößt und leider einen sehr faden Beigeschmack für diejenigen, denen der Gesang im Thrash Metal sehr wichtig ist, hinterlässt, ist der oft wie gehaucht wirkende Gesang! Warum zum Geier sich der Gesanges-Grieche zu solch einem unpassenden, langweiligen Gesang entschieden hat, bleibt ein absolutes Rätsel. Zu knüppelharter Musik braucht es knüppelharten Gesang! Alles andere wirkt einfach nicht richtig. Eine Bitte eines kleinen, unwichtigen Redakteurs, dem keiner zuhört: Schrei dir das nächste Mal um Himmels Willen die Seele aus dem Leib!!

Musikalisch wird hier nämlich das brutale Pendant geliefert und es wird flott klar, wo hier angebetet wird, nämlich zu gleichen Teilen in SLAYER-Town und KREATOR-Ville. Dabei haben die Griechen ihre Einflüsse in einen Sack gepackt, durch den Fleischwolf gedreht und alles, was irgendwie matschig oder feucht erschien (sei es nun Kram wie „Endorama“ oder „Diabolus in musica“), gnadenlos trockengelegt. Irgendwie wirken SUICIDAL ANGELS wie das griechische Pendant zu LEGION OF THE DAMNED, ohne den Holländern stilistisch nacheifern zu wollen. Songs wie „The Pestilence of saints“ vereinen perfekt das, was die beiden über allem schwebenden Namen ausmacht, genau wie es bei LOD der Fall ist. Brutale Geschwindigkeit, brechende Riffs und immer wieder beinharte Grooves („Inquisition“).

An sich nichts weltbewegendes. Und genau da liegt auch der Knackpunkt. 11 Songs, die dem Hörer die Haut vom Leib ziehen und ihn in den rasenden Geschwindigkeitsrausch treiben. 11 Songs, auf die Thrash Metal Fans stehen werden wie Ostler auf die ersten Bananen. 11 Songs die nach mehrmaligem Genuss aber irgendwie kein Highlight erkennen lassen werden. 11 Songs, die am Ende einfach nur „gut“ sind...
Aber sind wir mal ehrlich: Muss es denn wirklich mehr sein? Erwarten wir immer ein Meisterwerk der nicht ganz so modernen Kunst bei einem neuen Album? Gerade in diesem einen Moment entscheide ich persönlich mich dafür, dass das nicht der Fall ist! Unterm Strich steht folgendes: ein fieses, sehr schnelles, gnadenlos brutales Thrash Metal Album, dass jeder mit Wollust in sich aufsaugen wird, der auch nachts von SLAYER und KREATOR träumt! Kein bahnbrechendes Album, kein Meisterwerk, an das man sich in 10 Jahren noch erinnern wird. Hier wird höchst vorhersehbar geknüppelt und das ist auch verdammt gut so! Einfach ein fester Schlag in die Fresse mit viel Schwung! BÄM!

Kann „Sanctify the darkness“ nun mit den genannten aktuellen Perlen mithalten? Irgendwie ja, irgendwie nein. Das schnellste Album ist es definitiv und da muss erstmal jemand von den „Jungen Wilden“ rankommen! Wenn man es also so betrachtet: JA, es kann mithalten!
Ein kleines Highlight findet man dann übrigens doch in dem mit melodischem Riffing versehenen „Apokathilosis“, das nur für die Statistik ;-) Wer sich als Thrasher dieses Album nicht zulegt, der darf sich auch nicht weiterhin einer nennen!! THRASH! (Bernie)

Bewertung: 8 / 10

Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 38:16 min
Label: Nuclear Blast
Veröffentlichungstermin: 20.11.2009  

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