Ronny Munroe - The Fire Within

ronny_munroe_-_the_fire_wiithin__250_x_250_.jpgMETAL CHURCH sind tot, es lebe METAL CHURCH! So ähnlich muss man die Situation seit dem Frühjahr leider sehen, denn die einst große Hoffnung strich endgültig die Segel. Dabei hatte man vor 25 Jahren mit dem Debüt eines der wohl 30 besten Metal-Alben aller Zeiten eingezockt, wirklich geschafft hatte man es dennoch nie.
Noch vor dem Ende begann deren letzter Sänger RONY MUNROE mit den Arbeiten an seiner Soloscheibe, quasi als Beschäftigungstherapie weil es seinem Arbeitgeber nicht möglich war zu touren. Zu dem Zweck versammelte er ein paar durchaus namhafte Mucker um sich, um nun das Ergebnis „The Fire Within“ zu präsentieren.

Da fällt vor allem der Name Michael Wilton, den Munroe nach seinem Umzug nach Seattle kennen lernte. Aber auch von seiner alten Truppe erhält er Unterstützung, Rick van Zandt hat ein paar Soli beigesteuert und Kurdt Vanderhoof das Teil co-produziert. Aber auch der etatmäßige Axtmann auf „The Fire Within“ Randy Cooper kann sich durchaus in Szene setzen.

Da der Apfel ja bekanntlich nicht weit vom Stamm fällt, sind Parallelen zu dem Sound von METAL CHURCH nicht von der Hand zu weisen. Klassischer US-Metal, der ab und an auch etwas an ICED EARTH erinnert und dezente europäische Einflüsse aufweist. Schon das eröffnende „Far“ geht direkt nach vorne los, typische Up-Tempo-Nummer, die von der DoubleBass getrieben wird.

Und hier ist schon das erste Problem des Drehers, denn diese ist kaum zu vernehmen, geht in den Vocals und den Gitarren völlig unter. Dafür hat man aber die Toms viel zu sehr heraus gemischt, was ein ziemlich uneinheitliches Bild zurücklässt. Erschwerend hinzu kommt, dass das Spiel eines gewissen Johnny Ringo alles nur nicht variabel ist. Ohne den Anflug von Leidenschaft hämmert er auch 30 mal hintereinander den gleichen Ton, was stellenweise sehr nervig klingt.
Das Problem, welches also der letzen Veröffentlichung seiner frühren Band zum Verhängnis wurde wiederholt sich nun auch hier. Die Rhythmusgruppe erzeugt keinen Druck und so kommen auch die schnellsten Riffs wie in „Rebuild The Ruins“ nicht von der Stelle. Bei den eher schwerfälligeren Titeln der „Demon Opera“-Kategorie wird es dann richtig langatmig das RAINBOW-Cover wird am Ende genauso verhunzt.

Dabei ist die Gitarrenarbeit wirklich stark, auch wenn es zu Beginn an Abwechslung mangelt hat RONNY MUNROE doch ein paar nette Riffs am Start. Aber vor allem im Solobereich kann man punkten, hier haut man echt ein paar feine raus. Über den Gesang lässt sich ebenfalls kaum negatives sagen, von dem bekannten Lispeln mal abgesehen. Gerade im getragenen Metier bei dem leicht hymnischen „Delirium“ und der an BLACK SABBATH der Tony Martin-Ära erinnernden Ballade „Across The Sea Of Souls“ zeigt der Mann seine Qualitäten.
Der Song eröffnet eine Reihe stärkerer Lieder gegen Ende der Scheibe. Hier kommen rockigere Töne zum Vorschein, was irgendwie besser passt. Vielleicht fühlt sich Herr Munroe kompositorisch hier wohler, denn das DIO-kompatible „Evil Genius“ und das mit einem Hendrix-Zitat ausgestattete „Ride me“ wirken nicht so gewollt und geben den Melodien mehr Raum zur Entfaltung.

Leider reichen 4, 5 solide Titel nicht aus um ein Album mit schwacher Produktion noch zu retten. In einer Kette mit den letzten drei METAL CURCH-Platten setzt „The Fire Within“ den Abwärtstrend fort, das erste Album mit dem guten Ronny „The Weight Of The World“ finde ich bis heute richtig klasse. Ich gehöre ja nicht zu den Menschen, die dem Powermetal-Genre auf Teufel komm raus eine Krise anheften wollen, vielmehr hat sich nur der allgemeine Geschmack geändert. Auch in der Sparte gibt es gute Releases, das hier gehört nicht dazu (Pfälzer)

Bewertung: 4 / 10

Anzahl der Songs: 12
Spielzeit: 54:45 min
Label: MetalHeaven
Veröffentlichungstermin: 25.09.2009

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