caliban_-_say_hello_to_tragedy.jpgEs sind Mehrfach-Wertung der Redaktiongerade mal zwei Jahre her, da haben die deutschen MetalCore-Veteranen CALIBAN ihren Longplayer „The Awakening“ unter’s Volk gestreut. Währenddessen sind CALIBAN wieder auf so vielen Touren und Festivals rumgeeiert, dass sie dem ein oder anderen schon wieder aus den Ohren kommen. Auch international haben sie fußgefasst und standen mit God Forbid, The Red Chord oder I Killed The Prom Queen auf der Bühne. Da die Qualität ihrer Alben in den letzten Jahren stetig gefallen ist, stellt sich mir die Frage, ob es für die Jungs nicht so langsam Zeit wird, um ihre bereits mehr als ausgetretenen Pfade zu verlassen, um mal etwas über den Tellerrand zu schauen. Das Zeug dazu haben sie, das steht außer Frage. Mit dem Label-Wechsel von Roadrunner Records zu Century Media sollte bei den Jungs aus Hattingen nun auch etwas frischeren Wind die Bude wehen, der sich hoffentlich auch auf das neue Release „Say Hello To Tragedy“ positiv auswirkt!

Schaut man sich das Cover zur neuen CD an fällt dem geneigten Hörer direkt der typische „Basti-Style“ ins Auge. Voll im Trend liegend rennen CALIBAN all den Bands hinterher, die schon lang vor ihnen ihre CDs von Basti (CALLEJON) „verschönern“ ließen. Auch der Opener „24 Years“ wurde trendbewusst ausgewählt und auch hier folgen CALIBAN den etlichen Bands, die bereits die Thematik rund um Josef Fritzl bis zum Erbrechen ausgelutscht haben. Trendbewusst wurden auch die Cleanparts der Scheibe frisiert, so dass sie nun noch überproduzierter und „cleaner“ klingen, als je zuvor. Wenn ich dabei nur einen Gedanken an die bevorstehenden Live-Auftritte verschwende, bekomme ich spontan akute Diarrhoe! Auch der Rest der Scheibe wurde dem Trend entsprechend angepasst und so klingen CALIBAN weitaus wütender und aggressiver als auf ihren Vorgängeralben.

Lässt man die Scheibe auf sich einwirken, so sind es Songs wie „No One Is Safe“, „Calibans Revenge“ oder „Love Song“ die bleibenden Eindruck hinterlassen. Und das passiert immer genau dann, wenn sie dem Einheitsbrei versuchen den Rücken zuzuwenden. Besonders gut gelingt ihnen das mit „Love Song“ der, mit doomigen Passagen durchzogen, eher an Melodic DeathMetal erinnert, als an irgendwelches Core-Gedudel. Aber nichtsdestotrotz bleiben CALIBAN weit hinter den Erwartungen zurück. Was ich während dem ganzen Album nicht verstehen will ist, dass sie andauernd irgendwelchen Trends hinterher zujagen scheinen und dabei fast ihre Eigenständigkeit verlieren. Beim siebten Longplayer und den Erfolgen, die CALIBAN bereits verbuchen konnten, brauchen sie sich eigentlich vor keinem mehr zu verstecken und hätten auch das Zeug dazu selbst den Trend zu setzen! So hinterlassen sie mit „Say Hello To Tragedy“ ein Album das nur kurzzeitig mit Höhepunkten aufwarten kann und das für mich gleich wieder in die Mottenkiste kommt!

 

Bewertung: 6 / 10


Anzahl der Songs: 12
Spielzeit: 49:59 min
Label: Century Media
Veröffentlichungstermin: 24.08.2009

Wertung der Redaktion
Pfälzer Mika David Maik Brix Bernie Seb
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6,5

 

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