Axxis - Utopia

axxis_-_utopia_artwork.jpgDie aus Dortmund stammende Kapelle gehört schon seit dem Beginn meiner seligenMehrfach-Wertung der Redaktion Metal-Tage zu meiner ewigen Liste der 10 absoluten Favoriten. Kein Wunder, hat man doch mit den ersten drei Werken und Album Nummer sechs, „Back to the Kingdom“, hammergeile Silberlinge eingespielt. Auch die Livepräsenz, bei der man zur Hälfte ein geiles Konzert und zur anderen Hälfte eine Comedy-Show geboten bekommt, ist immens.
Diese ist und war schon immer unangefochten großartig, auch wenn man sich Mitte der 90-er etwas stark nach Seattle anhörte und ab 2001 die Zeichen eher auf Powermetal, denn auf Heavy Rock standen und die Jungs aus dem Ruhrpott damit, wenn auch nur minimal, etwas von ihrer musikalischen Klasse einbüßen mussten. Dennoch ist es immer wieder eine Freude, davon zu hören, wenn ein neues Album in den Startlöchern steht weil man für gewöhnlich auch immer das ein oder andere Schmankerl entdeckt. Ob sich dies nun auch für das neue Album „Utopia“, welches am 14.08. erscheint, bestätigt, könnt ihr weiter unten nachlesen. 

Wie schon bei den letzten drei Scheiben beginnen AXXIS wieder einmal mit einem sich steigernden Intro, dass gleich in einen schnellen Track, in diesem Fall das Titelstück, übergeht, wahrscheinlich um den geneigten Hörern gleich zu zeigen wo der Hammer hängt. Allerdings wird dies nur bedingt geschafft, entpuppt sich „Utopia“ zwar als ganz gut gemacht, will aber nicht so recht im Kopf haften bleiben. Exakt dieses Problem wiederholt sich, zu meiner Enttäuschung, auch des Öfteren während der gesamten Spielzeit.
Viele der Songs haben zwar an einigen Stellen genau die Elemente, welche man von der Band gewöhnt ist, aber die entscheidenden Melodieläufe und Stimmungen fehlen zu oft. Schon beim Vorgängeralbum gab es hier und da Songs bei denen dies auch der Fall war und bedauerlicherweise werden sie hier nicht weniger, sondern mehr.

Vorneweg möchte ich gleich sagen, dass dies kein gnadenloser Verriss wird, ich aber aufgrund der gewohnten Qualität einfach mehr erwatet hätte. Für zwischendurch deshalb auch mal was mir wirklich gut gefallen hat. Da wäre zum ersten Mal „Fass mich an“, welches mit gutem Refrain und ordentlicher Power vor Freude für ein Lächeln sorgt. Ähnlich verhält es sich mit „My Father’s Eyes“, welches wahrhaftig die klassischen Trademarks der Gruppe aufleben lässt und mich daher in glücklicher Verzückung zurücklässt.
Es ist im allgemeinen so, dass die Jungs aus NRW kein schlechtes Werk herausbringen würden, denn in Sachen Produktion gibt es ebenfalls, wie immer eigentlich, nichts zu bemängeln. Es ist zudem wieder beachtlich wie gut die Band zusammenspielt, obwohl erneut Abgänge zu vermelden waren. Lediglich den letzten Kick, die letzte typische Nuance hat man nicht fertiggebracht.

Aufgrund dessen findet sich auf der neuen Scheibe nur ein einziger Flop; „The Monster’s Crawl“ erinnert, was manche Hooklines und das Arrangement angeht, stark an „The Wolf“, den einstigen und einzigen Ausfall aus dem 1993 Werk „The Big Thrill“. Befänden sich auf der CD mehr solche Lieder wie die bereits gelobten, oder jene vom Schlag eines „Lady Moon“ („Paradise In Flames“, 2006) oder „Angel Of Death“ („Time Machine“, 2004), um jetzt nur die Beispiele der Powermetal-Ära zu nennen, man hätte gut und gerne acht oder gar neun Punkte verteilen können.
Da dies aber nicht geschehen ist, bleibt mir nichts anderes übrig, als, für AXXIS, magere 6,5 zu geben. Nichtsdestotrotz befindet sich durch ihre aufregenden Konzerte und die Hoffnung auf einen besseren Nachfolger immer noch ein Silberstreifen am Horizont. (David)  

 

Bewertung: 6,5 / 10


Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 49:56 min
Label: AFM  Records
Veröffentlichungstermin: 28.08.2009

Wertung der Redaktion
Pfälzer Mika Holger Maik Brix Bernie Seb
7 7 7,5 7 6,5 7,5 7
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