Rebellion - Arise - From Ginnungagap To Ragnarök - The History Of The Vikings - Volume III

rebellion_arise.jpgHat die gute Vorab EP „The Clans Are Marching“ bereits mächtig Vorfreude auf das aktuelle REBELLION Album gemacht, so ist das fünfte Studioalbum der Teutonen Metaller nach der üblichen Zwei-Jahre-Wartefrist jetzt endlich draußen. Dabei ist „Arise“ gleich aus mehreren Gesichtspunkten eine ganz besondere Scheibe geworden. Erstens schließt besagtes „Arise“ als dritter und letzter Teil die „The History Of Vikings“ Trilogie der Band ab, die man 2005 mit „Sages Of Iceland“ begonnen und 2007 mit „Miklagard“ fortgesetzt hat. Und zweitens ist „Arise“ nicht nur aufgrund seines abendfüllenden vollständigen Titels ein außergewöhnliches Mammutwerk geworden – zum ersten und letzten Mal: „Arise – From Ginnungagap To Ragnarök – The Hiostory Of The Vikings – Volume III“ -  sondern vielmehr stellt „Arise“ das komplette REBELLION'sche Schaffen in den Schatten. Für meinen Geschmack ist dieses Album das erste der Hessen, das den GRAVE DIGGER Meisterwerken zumindest annähernd das Wasser reichen kann!

Für alle Unwissenden: Mit Uwe Lulis und Tomi Göttlich befinden sich zwei ehemalige Grabschaufler in Reihen von REBELLION. Im Grunde genommen ist damit bereits schon vieles gesagt, denn qualitätsbewusste Power Metal Fans wissen an dieser Stelle bereits, dass sie mit „Arise“ nichts verkehrt machen können; zu Zeiten von „Born A Rebel“ sah das noch ein wenig anders aus.

Aber widmen wir uns trotzdem an dieser Stelle mal den einzelnen Songs des Rundlings, denn im Laufe der knappen Stunde gibt es so einiges zu entdecken. Von klassischen Doublebass Power Metal Nummern im ICED EARTH Stil wie „War“ oder „Odin“, über eher modernere, im Mid-Tempo gehaltene Tracks wie „Arise“ bis hin zu Bombastischem im MANOWAR Stil („Thor“) ist eigentlich alles auf dem Konzeptalbum vertreten, was das Herz begehrt; mit „Evil“ hat sich sogar heimlich still und leise (oder besser laut!) eine Thrash Nummer auf dem Album eingeschlichen. Solch ein Prügelmonster hätte ich von REBELLION beim besten Willen nicht erwartet. 
Mein persönliches Highlight unter den 12 Songs ist aber das ebenfalls ICED EARTH lastige „Runes“, das alles hat, was ein überragender Metalsong haben muss. Was würde mein Kollege Bernie alles geben, wenn seine einstigen Faves nochmals solch kraftvolle Hymen abliefern würden anstatt im Überbombast zu versinken...aber das ist eine andere Story!
Insgesamt ist „Arise“ aber ein Album, bei dem jeder einen anderen Favoriten haben könnte, so richtig herausstechen will nämlich keiner der 12 Songs, dafür fällt aber auch keiner durchs Raster; eben typisch Konzeptalbum.
 
Das eben Erwähnte ist mit Sicherheit das Auffallendste am fünften Studioalbum von REBELLION. Vergleicht man das hier mit dem 2001er Debüt „A Tragedy In Steel“, so ist eine Zunahme des Härtegrades nicht zu übersehen bzw. zu überhören. Vom Songwriting und vom Riffing her erinnern REBELLION inzwischen mehrfach an Bands aus dem Knüppelsektor, allen voran an ihre Brüder im Geiste AMON AMARTH; man höre mal „Asgard“ oder das an zehnter Stelle platzierte (!) „Prelude“. Dazu passt, dass Fronter Michael Seiffert deutlich tiefer und räudiger singt/shoutet als in der Vergangenheit, was wirklich keine Verschlechterung ist. Mit solch einer Leistung muss man ihn zusammen mit Andy B. Franck (BRAINSTORM, SYMPHORCE) zu den besten Power Metal Shoutern der Nation zählen.

Von daher ist „Arise“ mit Sicherheit nicht nur für reine Power Metal Freaks interessant, sondern im Grunde genommen für jeden, der auf Heavy Metal abfährt. Über den inhaltlichen Kontext darf man gerne geteilter Meinung sein, mir hängt ehrlich gesagt dieses Wikingergefasel inzwischen genauso aus dem Halse raus wie vor einigen Jahren das plumpe „Schwerter und Drachen“ Gelabere. Aber gut, das mag eine Einzelmeinung sein, zumal ich mir sicher bin, dass sich REBELLION anno 2004, als man mit den Arbeiten an der Trilogie begonnen hat, auch nicht gedacht bzw. bedacht haben, dass dieses Wikinger Thema im Zuge von AMON AMARTH und Konsorten mal so ausgelutscht sein würde. Einen Originalitätspreis gewinnen REBELLION mit „Arise“ von der Warte aus nicht, schlimm ist das aber nicht, denn was die Songs angeht, ist „Arise“ das bislang überzeugendste Werk der Hessen! (Maik)


Bewertung: 8,5 / 10

Anzahl der Songs: 12
Spielzeit: 59:43 min
Label: Massacre Records
Veröffentlichungstermin: 24.07.2009   
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