Imperial Vengeance - At The Going Down Of The Sun

imperial_vengeance_-_at_the_going_down_of_the_sun_artwork.jpgUrsprünglich nur als Studioprojekt gegründet wurde im Laufe der letzten beiden Jahren mit Hilfe weiterer Musiker neben C. Edward-Alexander und David Bryan aus IMPERIAL VENGEANCE ein richtiger Act. Noch als Duo brachten die britischen Black-Metaller im vergangenen März ein selbstvertriebenes Album mit dem Titel „Death: August&Royal“ heraus. Nun steht nach der Vertragsunterzeichnung ihr offizielles Debüt „At The Going Down Of The Sun“ bevor. Auch hier widmen sie sich wieder Themen aus der mehr oder minder glorreichen Vergangenheit des Empire, neben Kriegschauplätzen wird auch Kunst und Mythologie zum Thema.

Und genau diese Themen werden auch musikalisch sehr plastisch dargestellt, denn der Dreher hat über weite Strecken Hörspielcharakter. So tauchen immer wieder Orchestrationen, Dialoge oder auch mal das Angriffshorn der Kavallerie auf, um den Geschichten, die von Basser David Bryan getextet wurden mehr Leben einzuhauchen. Mittlerweile sind ja Score-ähnliche Sounds keine Seltenheit mehr im Metal, bei Schwarzheimern aber dann doch nicht die Regel.

Schon das Intro „The Drop“ ist ein eher klassisches Stück, bevor mit „6th Airborne Division“ das typische Gitarrensirren einsetzt. Dabei treten IMPERIAL VENGEANCE das Gaspedal nicht bis zum Anschlag durch. Vielmehr setzt man auf Atmosphäre, welche durch die verhallten Keyboards im Hintergrund unterstützt wird. Überhaupt spielt auch das Keyboard neben den Orchesterklängen eine tragende Rolle im Klangbild der Engländer. Im Verlauf des Albums leistet man sich den einen oder anderen Ausflug in fremde Stilistiken.
Beim folgenden „Aristocratic Sex Magick“ zitiert das Tasteninstrument bei einem Solo den psychedelischen Sound der späten Sechziger, um danach mit frostigem Klimpern bei „Unto That End“ schon mehr in schwarzmetallischen Sphären zu wirken. Insgesamt wirkt das ein wenig dünn produzierte Werk sehr düster und unterkühlt.

Über allem thront das kehlige Organ von C. Edward-Alexander, der in „Jus Ad Bellum“ auch mal verzweifelte Emotionen auszudrücken vermag. Der Titel ist auch einer der wenigen, in denen auch mal Blastbeats verwendet werden, das auf der anderen Seite aber auch mit eher rockigen Riffs aufwartet.
Abwechslung ist auf den oft langen Tracks ohnehin Trumpf, Tempowechsel an der Tagesordnung. So tauchen problemlos traditionelle Metal-Riffs auf, die dann wieder auf thrashige Staccatos treffen, oder vom Piano getragen werden. Auch ruhige Elemente wie ein paar schöne Leads bei „Theory Of The Grotesque“ oder Akustikgitarren wie beim abschließenden Zehnminüter „Trinovantes“ finden Verwendung in den Songs. Dazu kommen die vielen Breaks, welche das Schlagzeugspiel kennzeichnen, das auch nur selten mittels DoubleBass das Tempo forciert.

Es dauert daher schon eine Zeit, bis sich einem „At The Going Down Of The Sun“ erschließt, denn so ganz ideal hat man die vielen Parts nicht zusammenarrangiert bekommen. Erst nach ein paar Durchgängen gelingt es in die rohe Sphärik des Werkes einzutauchen. Für Freunde derartiger Black-Metal-Klangbilder sicherlich empfehlenswert, bleibt für den Rest ein schwerer Brocken, der allerdings über eine interessante Langzeitwirkung verfügt. (Pfälzer)

Bewertung: 7 / 10

Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 60:32 min
Label: Candlelight
Veröffentlichungstermin: 20.07.2009

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