Rozencrantz - Romancer

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Man hat sich daran gewöhnt: jedes bessere, auf CD gebrannte Demotape wird heutzutage mit 'EP' betitelt, sodass man meistens bei der Kategorie der Veröffentlichung hinters Licht geführt wird und statt einem kurzen, qualitativ hochwertigen Überblick über das Schaffen einer Band nur selbstgemasterte Proberaumaufnahmen in der Hand hält. ROZENCRANTZ (ein eher gewöhnungsbedürftiger Name, gerade bei der gebräuchlichen Kurzform "ROZ" - mit weichem 'Z' natürlich) machen ihre Sache hier wesentlich besser: 4 professionell aufgenommene Songs und 4 Videos liefern die Jungs rund um Frontmann Skye ab um Lust auf mehr zu machen. 

Musikalisch schlägt man zielsicher irgendwo zwischen JESUS ON EXTASY, HIM und diversen japanischen Visu-Schnulzbarden ein und macht seine Sache souverän und ohne jeden Zweifel am eigenen Sound. Glattproduzierte Gitarrenwände treffen auf eine schlicht gehaltene Rhyhtmusfraktion, die von einfachen aber wirkungsvoll eingesetzten Keyboards umzingelt werden.
"The Price We Pay" geht hier sichere und schon geebnete Wege, weiß mit traurigen und schon fast poppigen Melodien die eher weichgespülte Hörerschaft zu überzeugen und stellt wie auf der ganzen EP den Sänger in den Vordergrund. Gitarre und Keyboard spielen hier dem Frontmann optimal zu, der seinen Job zwar solide, jedoch meiner Meinung nach ein wenig desinteressiert erledigt, da das nötige Gefühl, wie man es von Genrekollegen kennt, irgendwie ein wenig fehlt.
"Skin On Skin" dreht sich, genauso wie alle anderen Songs von ROZENCRANTZ um die Liebe, wie man es auch nciht anders erwartet hätte, schlägt aber unspektakulärerweise in den selben Krater, den schon der erste Track zurückgelassen hat und reiht sich somit mit "Right From The Start", welches zwar mit Thereminsounds ein wenig mehr an Innovation zulegt, jedoch in der selben Liga wie die beiden Vorläufer spielt, in die Bandeigene Songschablone ein. Wirkliche Überraschungen erlebt man hier nicht. 
"Into My Heart" macht auch keine Siebenmeilensprünge, jedoch kommt hier ein wenig mehr Rhythmus auf elektronischer Seite zum Einsatz und die Keyboards übernehmen eine tragendere Rolle, was der Band besser zu gesicht steht, als sich auf das - zugegebenermaßen große - Charisma des Frontmannes zu verlassen. 
"Romancer" stellt einen kurzen aber auch sehr flachbrüstigen Einblick in die Musiziererei der Mannen von ROZENCRANTZ dar, da sich alle Songs gleich im Ohr anfühlen und dort auch nicht weiter stören, da sie ohne wirkliches Hitpotential kaum Ohrwurmqualitäten mit sich bringen. Grundsolide trifft die Musik, die hier fabriziert wird am ehesten, nicht schlecht aber auch nicht herrausragend gut. Man sollte sich hier jedoch noch kein vollständiges Urteil erlauben, da man nach wie vor nur eine EP vorliegen hat, und kein vollständiges Album. Bis zum Release der neuen Platte muss man sich hier also noch mit einem guten Mittelfeld zufriedengeben. (Reini)
Bewertung: 7/10

Anzahl der Songs: 4
Spielzeit: 13:59 min
Label: Danse Macabre
Veröffentlichungstermin: 14.11.2008
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