Fairyland - Score To A New Beginning

fairyland_-_a_score_to_a_new_beginning.jpgSymphonic Metal erlebt nicht erst seit gestern einen riesigen Zuspruch bei den Käufern. Seien es die Kultbarden von RHAPSODY oder die Bombastwerke von Tuomas Holopainen, der mit NIGHTWISH nicht nur die europäischen Charts stürmt. Die 1998 gegründete Kapelle FAIRYLAND, die ledeglich aus dem Keyboarder und gleichzeitigem Mastermind Philippe Giordana besteht, treibt es ähnlich bunt wie die Genrekollegen: mit "Score To A New Beginning" kommt nun der dritte Teil der Fairyland-Trilogie auf den Markt - und was man da hört klingt schwer nach Erfolg!  

Das Intro bietet schon einen ungefähren Ausblick auf das was einen im späteren Verlauf der Scheibe noch so erwartet. Der Sound von FAIRYLAND wird von vielschichtig arrangierten Synthies dominiert, die zwar etwas nach Midifiles klingen, jedoch in einer Qualität zusammengebastelt wurden, die das wieder ausgleicht. 
"Across the Endless See (Part 2)" mischt die aus dem Intro schon bekannte Orchestralität mit einem ordentlichen Schuss Metal und einer Prise hochkarätigem Gesang und erzeugt eine Mischung die auf den ersten Blick schon von vielen anderen Kapellen fabriziert werden könnte, jedoch kommen immer wieder Teile zum Vorschein, die gut auf SYMOHONY X's "Paradise Lost" Platz gefunden hätten. Hier wird synkopiert, hier werden exotische Skalen gezupft - neben aller Eingängigkeit hat der Herr Giordana immernoch Raum für technische Spielereien. Einziges Manko ist der angezerrte 8-Bit Synthie, der mir irgendwie sauer aufstößt, da er wirklich zur sonst geschlossenen Klangdecke einen - meiner Meinung nach viel zu großen - Kontrast bildet. 
Wer bisher die von RHAPSODY und Konsorten bekannten hymnenhaften Refrains vermisst hat, dem wird mit "Master Of The Waves" ausgeholfen. Der Song sprüht wie auch alle anderen zwar vor Abwechslung und versiertem Aufbau, jedoch finden sich erstmals die in diesem Genre so heiß geliebten, großen Melodien wobei man nicht vergisst das ganze noch mit ein wenig Härte so aufzugießen, dass auch der Traditionalist den Kopf mitbwegen dürfte. 
"A Soldier's Letter" lässt schon vom Titel her eine gewisse Dramaturgie vermuten die sich zum einen darin äußert, dass eine Halbballade vorliegt, die man in dieser Form schon tausendmal gehört hat, jedoch nicht zum Klischee verkommt und zum anderen zu den toll platzierten Voiceovers, die gezielt jeden Akustikgitarren-Einsatz verdecken. Ich bin sonst kein Feind von gesprochenen Urheberrechtsansprüchen auf Promo-CDs, jedoch kann man sich bei Songs, bei denen jeder Fetzen wichtig ist, ein wenig mehr Mühe geben was dies anbelangt. 
Direkt im Anschluss an diesen gedmämpften Ausflug wird direkt die Keule rausgeholt. Pfeilschnell gallopieren Drums und Gitarren durch die Orchesterarrangements wie durch inen dichten Nebel und münden wieder einmal in einem grandiosen Refrain sowie in einem Keyboardsolo dass man, wie schon oben erwähnt, wegen des seltsamen Klangs gut und gerne auf den Soundtracks diverser Supernintendo-Games finden könnte. Das einzig positive was ich diesem Klang abgewinnen kann, ist die Tatsache, dass er durch den konsequenten Einsatz authentisch aus den Boxen kommt. 
Der epische Titeltrack, der erst nach mehr als 8 Minuten aufhört aus den Boxen zu klingen, schließt zusammen mit dem Outro "End Credits", welches einen nicht zuletzt wegen der weiblichen Singstimme an BLACKMORE'S NIGHT erinnert, die Platte gebührend ab und erzeugt zuletzt noch einmal soviel Atmospähre, wie man es auf den letzten Metern einer Platte selten zu hören bekommt. 
Insgesamt kann man das Hörerlebnis bei "Score To A New Beginning" nur positiv bewerten. Es gibt kaum offensichtliche Schwächen, die Musik ist zwar nicht die Neuerfindung des Genres, jedoch wird durch die ausgefuchsten Arrangements und die progressiven Zwischenspiele einiges dafür getan, eine durchweg gelungene Platte abzuliefern, was auch auf ganze Linie geglückt ist. Wenn man sich die knarrenden Synthies an manchen Stellen einfach wegdenkt, bleibt nichts übrig, als eine spaßige und authentische, symphonische Metalscheibe, die jedem Fan von melodischem Powermetal wohl oder übel ein Lächeln aufs Gesicht zaubern wird.(Reini)
 
 
Bewertung: 8 / 10
 
Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 49:47 min
Label: Napalm Records
Veröffentlichungstermin: 30.04.2009
 
 
 
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