Vor ein paar Jahren hatte ich das Vergnügen, die Italiener WHITE SKULL im Vorprogramm von GRAVE DIGGER live zu erleben - nun ja, vielleicht haben sie damals ja einfach nur einen schlechten Tag erwischt, denn die Performance und das Zusammenspiel war - vorsichtig ausgedrückt - doch eher suboptimal. Jetzt ist ein wenig Zeit verstrichen und ich habe die Band nicht weiter verfolgt - bis zu dem Zeitpunkt, wo mir das aktuelle Album "The XIII Skull" auf den Schreibtisch geflattert ist.
Hatten WHITE SKULL schon vor besagtem Konzertauftritt bereits diverse Scheibchen veröffentlicht, die zeitweise gar von Nuclear Blast weltweit vertrieben wurden, so hat sich seitdem eine Menge getan. Es fand nicht nur der Wechsel zu Frontiers Records statt, wo die Band ziemlich am oberen Ende der Härteskala im Portfolio rangiert, sondern es gab auch diverse Lineup Wechsel. Zuerst musste Sängerin Federica De Boni durch den Argentinier Gustavo Gabarro ersetzt werden, und nach dem bis dato letzten Album der Band "The Dark Age" wechselten zwei Drittel der Saiten-Fraktion in Form von Neuzugang Danilo Bar (Lead Guitar) und Fabio Manfroi (Bass), so dass zum Release des sechsten und aktuellen Albums "The XIII Skull" neben Drummer Alex Mantiero nur noch Bandkopf/Gitarrist Tony Fonto übriggeblieben ist.

Eine gute Stunde Beschallung an Power Metal liefern WHITE SKULL hier ab - über die Instrumentalfraktion lässt sich auch fast nur positives berichten - abgesehen vom etwas sterilen Intro geht's durchweg ordentlich zur Sache - so kann "Missing Link" beispielsweise gar mit einem richtigen Mörderriff aufwarten und auch "Power Of Blood" und "The Observers" brettern ganz anständig durch. Bis auf den letzten Titel "I Wanna Fly Away" bewegen sich die Jungs durchweg im gehobenen Geschwindigkeitsbereich und Danilo Bar zeigt, dass er für die Band eine große Bereicherung ist, spielt er sich das ein oder andere starke Solo aus den Fingern - da macht das Zuhören Spass.
Das große Manko der Scheibe ist gar nicht mal das teilweise eintönige Songwriting - wie z.B. beim etwas drögen "The Union" - sondern der Herr am Mikro... zum richtigen Metal-Shouter fehlt doch das ein oder andere merkbare Quentchen - da hilft es auch nicht, dass Gustavo Gabarro zwar mächtig Druck macht, aber die Stimme zu oft abstirbt oder zum heiseren Krächzen wird.

Viele Songs beginnen auch wirklich vielversprechend (z.B. "Top Secret")- und brechen in dem Moment ein, in dem der "Gesang" einsetzt.
Das ist sehr schade, da das Songmaterial eindeutig mehr hergeben würde - sorry für die direkten Worte, aber: Jungs - sucht Euch einen neuen Sänger.

Anspieltipps: "Missing Link", "The Observers" (Naglagor)

Bewertung: 5,5 / 10



Anzahl der Songs: 12
Spielzeit: 59:27 min
Label: Frontiers Records
Veröffentlichungstermin: 03.05.2004
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