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Frontiers Records hat schon diverse "All-Star-Projekte" aus dem Boden gestampft, bei denen die Instrumentalbesetzung im Wesentlichen identisch ist und nur der jeweilige Sänger wechselt - welches dann groß als "featuring XY" deklariert wird - so geschehen letztes Jahr beispielsweise bei VERTIGO (mit Ex-TOTO-Sänger Joseph Williams) und PERFECT WORLD (mit Kelly Hansen).
Nun darf Ex-JEFFERSON STARSHIP-Legende Mickey Thomas ran - unter altbewährter Führung von Bassist, Keyboarder und Produzent Fabrizio Grossi - Haus- und Hof-drummer Biggs Brice ist genauso wieder mit von der Partie wie Gitarrist JM Scattolin.
Veredelt wird dieser Output allerdings nicht unerheblich durch die Gastspiele diverser Gitarrengrößen wie Neal Schon (JOURNEY), Richie Kotzen (MR. BIG) oder auch Steve Lukather (TOTO).
Und mit Jack Blades hat sich ein weiterer Künstler, der bei Frontiers unter Vertrag ist, beim Songwriting desöfteren an diesem Album beteiligt.

Nachdem Mickey Thomas bereits ein Soloalbum veröffentlicht hatte, stieg er 1979 bei JEFFERSON STARSHIP ein, und blieb nach diversen Alben und diversen Absprüngen der übrigen Bandmitglieder zunächst als STARSHIP und ab 1992 mehr oder weniger solo übrig als "STARSHIP featuring Mickey Thomas" - mit Gastmusikern.

"Over The Edge" bedient nun wieder alle Freunde des Melodic Rock - zehn Tracks, wie sie kaum besser in das Genre passen und die Mr Thomas mit seiner leicht rauchigen und angenehmen Stimme veredelt.
Angefangen beim recht knackigen und eingängigen Opener "Over The Edge" bis zum letzten (sehr ruhigen) Track "Glory Day" wechselt das Album stets zwischen ansprechend straighten Rockern und ruhigeren Nummern hin und her - einzig die Backgroundsängerinnen sorgen unnötigerweise bei fast jedem Einsatz für die sonst nicht vorhandene Portion Schmalz.
Jeder Track wirkt so, als sei er Mickey Thomas direkt auf die Stimmbänder geschneidert worden - sei es das ruhigere "One World", das etwas rockigere "Thief" oder auch das von der Gitarrenarbeit recht crispe "Surrender" (hier werkelt Neal Schon am 6-Saiter) - die Nummern lassen sich einfach angenehm hören ohne eintönig zu wirken oder sich zu wiederholen.
Die Vorzeigeballade auf dem Album ist "Eyes Wide Open", bevor sich Steve Lukather bei "Forest For The Trees" mit härterem Gitarrensound bemerkbar macht.
Die ruhigen "The Man In Between" und "Cover Me" fügen sich nahtlos in das gefällige Konzept ein, bevor Thomas & Co. mit "Turn Away" kurz vor Schluss noch mal aufdrehen.

Mit "Over The Edge" ist den Jungs ein gelungenes Melodic Rock-Scheibchen geglückt - der beinharte Rocker / Metaller wird hier nichts mit anzufangen wissen, aber alle, die auch mit etwas ruhigeren E-Gitarren und dafür perfekt auf den Sänger abgestimmten Songs etwas anfangen können, liegen mit diesem Album goldrichtig.

Anspieltipps: "Over The Edge", "Surrender", "Turn Away" (Naglagor)

Bewertung: 7,5 / 10



Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 47:08 min
Label: Frontiers Records
Veröffentlichungstermin: 03.05.2004
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