Darkness Ablaze - Darkness Ablaze

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Sechs lange Jahre hat es gedauert, bis DARKNESS ABLAZE sich dazu druchringen konnten, ihr Schaffen auf CD zu pressen und unters Volk zu bringen. Die Jungs bieten auf ihrem Selbstbetitelten Debütdreher ihre Vision von melodischem Extremmetal dar, was auf den ersten Blick wie eine abgedroschene Phrase klingt, in diesem Falle jedoch Hand und Fuß zu haben scheint, da sich die Band einiger Elemente bedient, die ja nun so gar nicht zusammenpassen wollen. Ob jedoch diese Versuche, Innovation in Töne zu packen fruchten will, wird sich auf Dauer zeigen, da, wie sich beim Hören der Platte herausstellt, die gut gemeinte Idee eher ein zweischneidiges Schwert ist. 

Nach einem extrem kitschigen Intro wie man es mit Sicherheit an jeder Straßenecke hört, geht "Lonely I March" direkt in die Vollen und heitzt mit ordentlich gespieltem Deathmetal ein. Bis auf den seltsam anmutenden Akkustikteil in der Mitte des Songs ist von Innovation hier noch nichts zu erkennen. Einzg der Shouter fällt auf, jedoch weniger positiv: es wirkt, als ob der gute seine Stimme nicht wirklich unter Kontrolle hat und sich nur von einer Silbe zur nächsten brüllt, ohne wirkliche Akzente setzen zu können. 
Die immer wieder eingestreuten Zwischenteile in den einzelnen Songs, bei denen sich DARKNESS ABLAZE fremder Genres bedienen, finden so ziemlich überall Platz. So wird in "Dance Of Fire" einfach einmal ohne Vorwarnung ins Pagan-Lager gewechselt, was dem Ganzen zwar eine witzige Note verleiht, jedoch den einen oder anderen dazu animieren könnte, die Bande nicht mehr ernst zu nehmen, da durch solche Aktionen das Songwriting wirkt, als würde man einzelne Versatzstücke willkürlich zu Songs zusammenschrauben, nur um vermeindlich coole Ideen zu verwirklichen, die aber auf Dauer nicht funktionieren können. 
Das relativ bodenständige "Black Rainbow", das zum Großteil ohne irgendwelchen Schnickschnack (abgesehen von knarzenden Synthie-Strings im Refrainteil) auskommt, zeigt dass die Jungs dazu fähig sind, gute Songs zu schreiben, sich ihr eigenes Potential jedoch durch Überladung der einzelnen Songs im großen Stil selbst zerstören. 
Aus allen Wolken fallen dürften die Traditionalisten wohl beim ersten Teil des zweiteiligen "Ascending From Ashes", da man hier zum allerersten mal ein komplett homogenes Musikgebilde vorgesetzt bekommt, das auch noch verflucht gut klingt, jedoch nun absolut nichts mit dem sonst eingesetzten Mix zwischen Black- und Deathmetal zu tun hat und viel zu schnell zum verkorksten zweiten Teil des Songs übergeht der mit einem Offbeat-Synthie versucht irgendwo zwischen ENSIFERUM und NILE zu funktionieren, dabei aber grandios scheitert. 
Die relativ anständige Produktion, die nur bei den synthetischen Klängen starke Mängel aufweist, geht für ein Debütalbum auf einem unabhängigen Label zwar gerade noch in Ordnung, jedoch fühlt man sich durch eben jene gerade in den Grunzparts des Sängers unangenehm gestört, da alles zu einem Brei verschmilzt, der einfach keinen Spaß machen will.Was in den ersten Takten des ersten Songs der Platte noch recht vernünftig anfing, verfängt sich mit jeder zunehmender Umdrehung in dem eigenen Bestreben innovativ und frisch zu klingen, geht absolut nach hinten los und steigert sich mit jedem Song ein wenig, bis es in "The Demon Prevails" gipfelt, welches mit einem komplett geschmackfreien Cembalo-Zwischenteil und einem im Promotext hoch angepriesenen "Saufchor" einfach nur wie der Death- und Paganmetalteil meiner Plattensammlung aus dem Mixer klingt. Begeistern wird das niemanden.
Das es den Jungs nicht an Fingerfertigkeit und Ideen mangelt, muss man klar zugeben, jedoch wirkt das gesamte Werk eher wie ein misglückter Versuch schematisch Songs zu schreiben als eine ehrliche Darbietung der eigenen Mucke. An jeder Ecke gibts Details, die einfach nicht Funktionieren wollen beziehungsweise können (Streicher aus der Dose mit gefühlten 4 Bit) sodass trotz dem vorhandenen Potential letztendlich davon nur noch wenig übrigbleibt. Für die zwischenzeitlich aufkeimenden guten Teile und "Ascending From Ashes Part 1", welches tatsächlich einen Höhepunkt darstellt, gibts trotz Akkordeon und Deathmetalsaufchor noch 4 Punkte. (Reini)
 
 

Bewertung: 4 / 10


Anzahl der Songs: 8
Spielzeit: 37:58 min 
Label: Black Bards
Veröffentlichungstermin: 02.10.2008

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