Dawn Of Winter - The Peaceful Dead

dawnofwinter_thepeacefuldead.jpg„Besser spät als nie!“ Unter diesem Motto muss man dieses Review sehen, denn „The Peaceful Dead“ hat inzwischen bereits über 4 Monate auf dem Buckel. Eine lange Zeit, die im Kontext der deutschen Vorzeigedoomer DAWN OF WINTER allerdings eher wie ein Augenblick wirkt, denn die Band aus Süddeutschland agiert nicht nur musikalisch langsam. So liegen zwischen „The Peaceful Dead“ und dem offiziellen Debütalbum „In The Valley Of Tears“ (1998) eine ganze Dekade und nur der Vollständigkeit halber: Das Quartett feiert im nächsten Jahr sein 20-Jähriges Bestehen.
Zwei Alben in 20 Jahren; die Herren Mutz, Knittel, Schmalzried und Schediwy nehmen das Credo der Langsamkeit wortwörtlich. Gut, einige Demos und EP's darf ich an dieser Stelle nicht verschweigen. Eingefleischte DAWN OF WINTER Fans werden diese Scheibe von daher eh schon längst ihr Eigen nennen, und werden bestätigen können, dass es schlicht und einfach eine Schande wäre, euch dieses Album vorzuenthalten. „The Peaceful Dead“ ist nämlich nichts anderes als ein Meisterwerk des Doom Metals aus deutschen Landen geworden!

Großen Anteil daran hat ein Song: „The Music Of Despair“! Eine Ode an die ehrlichste Form des Heavy Metals. Eine Liebeserklärung an den Doom Metal. Eine Gänsehauthymne. Diese sieben Minuten sind so dermaßen geil, dass ich es immer noch nicht fassen kann. Vergleiche mit „Solitude“ oder „Samarithan“ sind nicht übertrieben.
Klar kommt in der Folge keiner der 9 weiteren Songs an diese Übernummer ran, trotzdem sind auf „The Peaceful Dead“ noch einige Songs vertreten, die sich nicht zu verstecken brauchen. Wie das sehr intensive und variable „All The Gods You Worship“, die großartige Slow-Mo-Hymne „Holy Blood“, die von wahnsinnigen Gesangslinien getragen wird, das persönliche „A Lovelorn Traveller“ (das Eröffnungsriff erinnert vielleicht etwas ZU sehr an „Solitude“) oder das herzzerreißende „Throne Of Isolation“. Lediglich das recht kurze und simple „Mourner“ kann mich nicht vom Hocker reißen, deshalb gibt’s am Ende auch nur die 8,5 statt der eigentlich geplanten 9. Den Titelsong hat man sich für den Schluss aufgehoben, und „The Peaceful Dead“ zeigt nochmals, warum die einen diese Form der Musik so abgöttisch lieben und die anderen ihr nur Unverständnis entgegenbringen.

Auffällig ist, dass die Stimme von Meister Gerrit Mutz zu den Doom Songs deutlich besser passt, als zu den traditionellen Metal-Hymnen von SACRED STEEL. Der Gesang wirkt jedenfalls weitaus weniger gewöhnungsbedürftig und sollte dazu führen, dass sich diejenigen, die mit SACRED STEEL gerade wegen dem Sirenengesang nichts anfangen können, nicht zwangsläufig auch von DAWN OF WINTER abgeneigt fühlen müssen. All jenen, die DAWN OF WNTER noch nicht kennen sollten, sei gesagt, dass die Band sehr traditionellen Doom Metal spielt, mal episch angelegt im Stile von CANDLEMASS oder auch mal zähflüssiger im Stile von COUNT RAVEN oder SAINT VITUS, aber zu jeder Zeit nachvollziehbar und nicht so experimentell wie bspw. REVEREND BIZZARE. Und auch vor einem leichten Power Metal Einschlag machen die Süddeutschen nicht Halt, wie man in „The Oath Of The Witch“ oder „Burn Another Sinner“ nachhören kann. Aber das nur am Rande, meistens gilt: „Doom Is The Soul Of Metal“! (aus „The Music Of Despair“). (Maik)


Bewertung: 8,5 / 10

Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 56:04 min
Label: Massacre Records
Veröffentlichungstermin: 28.11.08
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