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Nachdem WUTHERING HEIGHTS bereits zu Jahresanfang mit ihrem aktuellen Release überzeugt haben, schicken sich mit ANUBIS GATE nun erneut ein paar Dänen an, ein Metal Album auf den Markt zu werfen.
Erstaunlich frisch zusammen ist die Band um Multi-Instrumentalist (Gitarre, Bass, Keyboards) Jesper Jensen - haben sie doch in dieser Form erst 2001 zueinander gefunden. Neben Jesper bestehen ANUBIS GATE noch aus Drummer Morten Sorensen und Sänger Torben Askholm, dem einzigen der drei, der schon länger in der dänischen Metalszene bekannt ist.

In den Hansen Studios in Dänemark wurde nun das Debüt "Purification" zusammengezimmert - stilistisch schwer zu klassifizieren bietet das Album eine Mixtur aus dem Heavy Metal der 80er und dem epischen Stil der 90er - gepaart mit einer Prise düsterem Ambiente - eine Mixtur aus QUEENSRYCHE, IRON MAIDEN bis SAVATAGE und noch ein paar anderen also.
Textlich ist ein lose zusammenhängendes Konzeptalbum über den Kampf mit inneren Zwängen/Dämonen und deren Beseitigung herausgekommen - was auch ein wenig zu der Rolle Anubis in der altägyptischen Mythologie passt und somit den Brückenschlag (!) zum Bandnamen schafft.

Mit dem Intro "Hall Of Two Truths" lassen die Jungs es noch sehr ruhig angehen, doch Track Nr. 2 "Downward Spiral" macht bereits genau den versprochenen düsteren Druck. Ein wenig eingängiger, aber auch synthetischer zur Sache geht der Titeltrack "Purification". Extrem ruhig beginnt "Hypernosis" - auch ab dem Mittelteil dreht die Nummer "nur" bis zum Midtempo auf, ist aber dennoch - und insbesondere wegen der markanten Gitarrenarbeit - einer der eindrucksvollsten und stimmigsten Tracks auf dem Album.
In gleicher Manier pflügt sich "In The Comfort Of Darkness" durch die Boxen - bis es zum Ende hin regelrecht explodiert.
Der kürzeste Track ist zugleich der ruhigste - "Before Anubis" ist über weite Teile eine langsame Akustik-Nummer, um etwa zur Mitte hin zwar mit E-Gitarren aufzuwarten, aber weiterhin in der ruhigen und getragenen, aber mitnichten sanften Ecke zu bleiben.
"I, Demon" ist sehr abwechslungsreich angelegt - schneller, düsterer als die bisherigen - und in der typischen ANUBIS GATE-Manier imposant - lediglich die Keyboard-Parts im Mittelteil hätten etwas mehr im Hintergrund bleiben dürfen.
Bei dem wieder recht ruhigen "The Shadow" zeigt sich ein weiteres Mal, dass die Mucke zwar stimmt, aber Sänger Torben Askholm der Schwachpunkt ist - die Töne sind zwar sauber, aber das stark nölende Organ entzieht dem ein oder anderen Klasse-Track einfach sein düsteres Charisma.
"Discrowned" ist mit Abstand der längste Titel auf "Purification" - und bietet auf seinen gut achteinhalb Minuten einen exzellenten Querschnitt des gesamten Albums - denn in der abwechslungsreichen Komposition tauchen sämtliche auf dem Album verwendeten Elemente auf.
Bleibt noch "Kingdom Of Duat" - der letzte Titel auf diesem Album - der scheint vollständig aus dem Synthesizer zu stammen und hätte neben den sphärischen Klängen gerne noch etwas mehr Substanz enthalten dürfen.

ANUBIS GATE zeigen auf ihrem Debüt, dass sie dazu in der Lage sind, ansprechende Musik zusammenzuzimmern - vornehmlich in gemäßigteren Temporegionen, aber durchaus heavy. In der Gesamtheit wäre zum Einen noch an zwei/drei Tracks zu feilen - und zum Anderen Sänger Torben das Nölen abzugewöhnen. Ansonsten sind die Jungs aber durchaus vielversprechend.

Anspieltipps: "Hypernosis", "I, Demon", "Discrowned" (Naglagor)

Bewertung: 7,5 / 10



Anzahl der Songs: 10
Spielzeit: 51:34 min
Label: Locomotive Music
Veröffentlichungstermin: 26.04.2004
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