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Auf den Bandfotos versuchen die vier Mitglieder von EVIL MASQUERADE dem Bandnamen hinreichend Nachdruck zu verleihen - und so präsentieren sie sich mit finsterer Mine und leichenblass geschminkt... und das Cover des vorliegenden Debütalbums "Welcome To The Show" tut sein übriges dazu.
Dabei ist die Musik der Band um Gitarrist und Songwriter Henrik Flyman (Ex-MOAHNI MOAHNA, ZOOL) alles andere als "böse" oder gar Gothic/Black-metallisch...

Bei einem Auftritt traf Flyman auf den ehemaligen ROYAL HUNT-Sänger Henrik Brockmann - und offensichtlich einen Gesinnungsgenossen, denn schon war man fleißig dabei, Songs auszukaspern. Mit Drummer Dennis Buhl (SINPHONIA) und Bassist Kasper Gram waren schnell zwei weitere fähige Mitstreiter gefunden - und damit war EVIL MASQUERADE auch schon komplett.
Verstärkt wird die Band abwechselnd durch drei bekannte Keyboarder - namentlich Mats Olausson (MALMSTEEN), André Anderson (ROYAL HUNT) und Richard Andersson (SPACE ODYSSEY).
Herausgekommen ist dabei eine interessante Mischung aus ROYAL HUNT (Keyboards (kein Wunder - bei André Anderson)) und BLIND GUARDIAN (komplexe Arrangements, Gitarren).

Das instrumental-Intro erwartet man schon fast - aber danach legen EVIL MASQUERADE qualitativ hochwertig und in gehobenem Tempo mit dem Titeltrack "Welcome To The Show" los. Von diesem Kaliber finden sich weitere Titel wie das abwechslungsreiche "Surprises In The Dark" und das noch einen Tacken schnellere "Children Of The Light".
Von der Durchschnittsgeschwindigkeit eher als "Midtempo-Stampfer" gehen "Oh Harlequin" (mit äußerst eingängigem Refrain aber etwas langatmigen Mittelteil) und "But You Were Smiling" durch - insbesondere der letzte Titel kann überzeugen.
Mit "Lucy The Evil" täuschen EVIL MASQUERADE eine Ballade an - um nach dem Intro mit Akustikgitarre eine weitere rasante Nummer auf's Parkett zu legen.
Etwas enttäuschend ist das groß als "Bonustrack" angekündigte "Badinerie" - zum Einen gerade mal anderthalb Minuten lang - zum anderen mit nervigem Chorarrangement...
Die ruhigste Nummer gibt es mit "Deliver Us" - der Track baut sich etwas zu langsam auf, kann aber zum Ende hin an Qualität und Härte zulegen.
Mit einem "self titled" Track - nämlich "Evil Masquerade" verabschieden sich die Jungs amtlich - hier haben sie noch mal alle Elemente in eine Nummer zusammengeworfen und einen Volltreffer vom Songwriting gelandet.
Zu dem dritten Titel "The Wind Will Rise" kann ich leider nichts sagen, da an dieser Stelle die CD einen Lesefehler hatte.

Ob man den Stil von EVIL MASQUERADE jetzt nun als "Theatrical Metal" bezeichnen will, wie es das Label macht, bleibt ein jedem selbst überlassen - Fakt ist jedenfalls, dass die Band ein gelungenes Debütalbum abgeliefert hat und sich mit "Welcome To The Show" für weiteres empfiehlt. Lediglich die eigene "evil masquerade" auf den Bandfotos sollte vielleicht noch mal überdacht werden...

Anspieltipps: "Welcome To The Show", "But You Were Smiling", "Evil Masquerade" (Naglagor)

Bewertung: 8,0 / 10



Anzahl der Songs: 11
Spielzeit: 46:02 min
Label: Frontiers Music
Veröffentlichungstermin: 05.04.2004
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