Aeveron - Existential Dead End

aeveron_existentialdeadend.jpgWenn man so den Klängen von „Existential Dead End“ lauscht, könnte man meinen, AEVERON  (nicht zu verwechseln mit den Proggies von EVERON) kommen aus Skandinavien. Doch Fehlanzeige, die Band stammt aus dem östlichen Teil der BRD, was auch gut so ist, schließlich kann und muss man AEVERON inzwischen zu den heißesten Eisen des nationalen Melodic Black bzw. Death Metals zählen. Mitverantwortlich dafür ist das Ende Oktober erschienene Zweitwerk „Existential Dead End“, das auf gelungene Art und Weise den Weg fortsetzt, den man auf dem 2004er Debüt „Construality“ eingeschlagen hat.

Und wie schon auf diesem Album, ist auch auf „Existential Dead End“ Abwechslung Trumpf. AEVERON halten nichts davon, immer nur das gleiche Tempo anzuschlagen. So startet die Scheibe ohne Intro oder sonstiges Vorgeplänkel mit einem heftigen Blastpart in den Opener „The Embodiment Of All Misery“, doch mit Einsetzen des Gesangs verlangsamt man das Tempo und dieses Vorgehen ist stellvertretend für die gesamte Scheibe. AEVERON variieren ständig zwischen flotten Blasts, Doublebasspassagen, Midtempogrooves und sogar einige doomige Rhythmen sind auf „Existential Dead End“ zu finden. 
Ähnliches gilt auch für den Gesang von Fronter Thomas, der zwischen Death Metal typischem Gegrunze, blackmetallischem Gekeife und gothicartigem Klargesang pendelt, mit dem man versucht einige zusätzliche melodische Akzente zu setzen, was meistens auch gelingt. Gerade wegen diesem Wechselgesang erinnern einige Songs auf „Existential Dead End“ an die Schweden von SCAR SYMMETRY. Ganz besonders „Cathartic Rain“, in meinen Ohren der beste Anspieltipp, um sich einem Einblick in die Scheibe zu verschaffen. Ansonsten sind für die Melodieführung vor allem die Keys von Keyboarder Markus verantwortlich, die im Stile von DIMMU BORGIR einen symphonischen Touch in die Songs reinbringen und hauptverantwortlich dafür sind, dass man AEVERON auch in die Black Metal Schublade stecken muss.

Und wem das immer noch nicht an Abwechslung reicht, der darf sich an einigen akustischen Gitarren in „Contemplation“ und dem Titelsong erfreuen; letzerer zieht noch mal alle Register und zeigt auf, zu was AEVERON bereits fähig sind. Man sieht, das Quintett aus Sachsen ist darum bemüht, etwas Eigenes zu schaffen, gerade wenn man nur die deutsche Szene betrachtet.
Dass die Vorbilder der Band aus Skandinavien kommen, ist dennoch deutlich herauszuhören, ich nenne jetzt nur EDGE OF SANITY, SCAR SYMMETRY, DIMMU BORGIR und AMON AMARTH.

Einige werden den fünf Jungs jetzt sicherlich vorwerfen, dass sie in zu vielen Genres wildern, denn neben den Einflüssen aus Death und Black Metal, hat „Existential Dead End“ auch eine leichte Schlagseite in Richtung Pagan/Viking Metal. So erinnert der Beginn von „Bound For Victory“ ganz deutlich an eine Band wie FINNTROLL, und wenn man versucht, sich die Keyboards wegzudenken, könnte solch ein Song auch aus der Feder der Obervikinger AMON AMARTH stammen. Ob dieses Wildern für die Band von Vorteil sein wird, sei dahingestellt, mir als aufgeschlossenem Metaller ist das hoch wie breit, ich erfreue mich lieber noch einmal an diesem, mit Ausnahme des Langweilers „Autoapotheosis“, gelungenen Scheibchen.

Mit „Existential Dead End“ liefern AEVERON ein Album ab, das die Zielgruppe aus Black-, Death- und Pagan- Metallern in jedem Fall zufrieden stellen wird; um für Begeisterung zu sorgen, fehlt den Songs noch das gewisse Etwas und vor allem der schnelle Wiedererkennungswert. Aber beim zweiten Album sind diese kleineren songschreiberischen Mängel noch kein Beinbruch; zumal „Existential Dead End“ zu einem großen Teil sowieso von seiner Atmosphäre lebt. (Maik)


Bewertung: 7,5 / 10

Anzahl der Songs: 9
Spielzeit: 48:19 min
Label: Battlegod Productions/Twilight
Veröffentlichungstermin: 24.10.2008

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