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Bei den Jungs von POWER QUEST ist der Name Programm - "Power" steht logischerweise für Power Metal und das "Quest" soll ein wenig die Fantasy-Seite verdeutlichen.
Erst seit knapp drei Jahren versucht sich das Quintett auf seinem Weg - und nach diversen Besetzungswechseln kann das aktuelle LineUp - neben den Bandgründern (und Ex-DRAGONHEART-Recken) Steve Williams (Keyboards) und Steve Scott (Bass) finden sich derzeit auch Gitarrist Andrea Martongelli und Sänger Alessio Garavello in der Truppe - mit "Neverworld" nun bereits den zweiten Longplayer vorlegen. Mit Produzent Karl Groom und einem Mix in den Mastertone Studios aus den Händen von keinem geringeren als Pete Coleman (u. a. für AC/DC & PARADISE LOST tätig gewesen) lässt das Album einiges an Klasse erwarten und. Bringen POWER QUEST eine Portion frischen Wind ins Power-Metal-Genre?
Ein wenig rechts und links vom ausgetretenen Klischeepfad haben sie sich zumindest bewegt und bereiten auf dem vorliegenden Album neun teils recht episch geratene abwechslungsreiche Tracks auf.
Für den Bereich "Power" sind die für das Genre typischen rasant schnellen Tracks wie der neunminütige Opener "Neverworld" (wo Sänger Alessio leider zeitweise ein wenig zu weit oben in der Stimmlage "piepst" und somit die grandiose Nummer etwas runterzieht) oder "Sacred Land" (wo der Gesang ein wenig monoton daherkommt) und das gelungene "Well Of Souls" was zwischen monumentalen Melodien und galoppierenden Passagen wechselt.
Auch das extrem keyboardlastige "Temple Of Fire" legt eine ordentliche Geschwindigkeit an den Tag - hingegen versinkt die Quoten-Ballade "When I'm Gone" leider zu sehr im Schmalzfluss und lässt jegliches Gänsehaut-feeling vermissen.
Bei "Edge Of Time" haben POWER QUEST ein wenig zu viel bei VAN HALENs "Jump" geklaut - insbesondere am Anfang könnte der Track fast ein Cover sein... und das Thema wird später erneut aufgegriffen - aber ansonsten hat die Nummer durchaus ihren eigenen Stil und rockt ganz nett. Auch "For Evermore" weist die typischen Keyboard-passagen aus der Zeit auf, ist aber ganz auf eigenem Mist gewachsen und entpuppt sich als seichte Melodic-Rock-Nummer.
Bleibt noch "Into The Light", was sich spielend an die Spitze dieses Albums setzt und mit grandioser Gitarrenarbeit und gelungenem Gesang endlich richtige Klasse zeigt.
Mit dem über 10 Minuten langen Epos "Lost Without You" zeigen POWER QUEST noch mal, dass sie durchaus in der Lage sind, tolle Tracks zu schreiben - hier stimmt alles - klasse eingängige Melodien, eine nette Einlage mit Opernsängerin, angenehmer Gesang - zwischendurch wird auch richtig Gas gegeben - einfach gelungen, die Nummer.

Tja, größtenteils klingt "Neverworld" leider recht synthetisch und der Gesang von Alessio Garavello ist bisweilen einfach nur als nervend zu bezeichnen, weil er sich doch recht oft in für 80er-Jahre typische Eunuchen-Höhen schwingt.
Dass die Jungs geile Mucke schreiben können, beweisen sie eigentlich nur beim Opener und den beiden letzten Tracks - der Rest ist für ein Album ein wenig zu dünn, auch wenn da zwischendurch bei Kult-Klassikern ein wenig abgekupfert wurde. Aber insbesondere "Into The Light" lässt hoffen, dass zukünftig ein wenig mehr von POWER QUEST zu erwarten ist.
Hier gibt's insgesamt nur 6,0 / 10.

Anspieltipps: "Neverworld (Power Quest II)", "Into The Light", "Lost Without You" (Naglagor)

Bewertung: 6,0 / 10



Anzahl der Songs: 9
Spielzeit: 59:51 min
Label: Frontiers Records
Veröffentlichungstermin: 15.03.2004
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