SSS - The dividing line

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SSS? Noch nie gehört. Thrash Band aus England? Sagt mir nix.
Na, dann hören wir uns mal „The dividing line" an, vielleicht hilft das ja. Ne, auch nicht. Da kommt keine Info rüber. Warum nicht? Weil man viel zu sehr damit beschäftigt ist, sich vor Schmerz zu krümmen, weil man gerade die Prügel seines Lebens erhalten hat...

Scheiße, diese Platte stürmt an einem vorbei wie ein wütender Tornado. Kaum ein Song übersteigt die 2 Minuten Marke und das ganze Spiel ist vorbei, bevor man „What the fuck" kreischen kann. Was zum Geier bricht da über einen nieder? In etwas „ruhigeren" Momenten wie „Can't burst the bubble" kann man wenigstens ein paar Sekunden durchatmen und sich wieder auf die Beine zurück hieven. Nach dem angenehmen Intro haben die zwei Vollknaller „Oil on water" und „The bastard stench" tiefe Spuren hinterlassen...

Ein wütender, rücksichtsloser Bastard aus pfeilschnellem Thrash Metal, räudigem Punk und aggressivem Hardcore wird einem hier regelrecht aufgezwungen. Wenn ich jetzt auch Lacher ernten sollte, sowas hab ich noch nie gehört! So ist mir noch nie der Arsch versohlt worden. Nach den ersten Durchläufen (ich sollte Promos vielleicht nicht zuerst im Autoradio konsumieren) hat‘s einfach nur weh getan, aber wenn man sich einmal drauf einlässt, und das sollte für Thrasher und Hardcoreler der ersten Stunde kein Problem darstellen, dann wird „The dividing line" eine absolute Perle!

Die, sagen wir mal, 3 verschiedenen Stile, die alle durch ihr intensives Aggressionspotential zu einer furiosen Mischung zusammenschmelzen, heizen sowas von ein, dass man nach der Konsumption erst mal keine Ahnung, hat, was gerade passiert ist. Und das ist in der geglätteten Musikwelt ohne Ecken und Kanten heutzutage eine absolute Seltenheit geworden! SSS bollern aus einem dicken, rostigen Rohr in die Ohren der Hörer und verursachen böses Trommelfellzerren. Thrash der alten Schule wird in Songs wie „Toxic bee" zelebriert, wobei das Gaspedal auch heilsamerweise bei instrumentellen Groovern wie „Flick the switch" oder „Hammerhead" etwas geschont wird.  Ansonsten geht's einfach nur rund!

Der Sound der Scheibe passt wie die Wurst aufs Brot und kommt dreckig und kratzig daher, abseits von jeglichen Standards, unterstützt aber in jeder Sekunde die ehrliche Aggression und chaotische Direktheit der Songs.
Ich hätte niemals gedacht, dass ich das zu diesem Album mal sagen würde, aber „The dividing line" ist tatsächlich ein motherfucking Meisterwerk! Eine Truppe voll Raudies veröffentlicht ein Album mit satten 20 Songs, die direkt ohne Vorwarnung Zähne umsortieren. Und trotz dieser ganzen Raserei lassen sich immer wieder die genialsten Riffs entdecken und sogar melodiöse Momente erkennen. Von Songs zu Song wächst hier der Bewertungswille. Also wenn ihr mich fragt, ich werde mir dieses Album definitiv zulegen, ohne die nervigen Piepser auf der Promoversion, denn „The dividing line" ist unfassbarerweise scheißegeil! (Bernie)

P.s.: Eine Info hab ich aber für euch: SSS ist die Abkürzung für Short Sharp Shock! Noch Fragen?

Bewertung: 8,5 / 10

Anzahl der Songs: 20
Spielzeit: 32:00 min
Label: Earache Records
Veröffentlichungstermin: 20.10.08

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